„Mein Leben – Ein Tanz“ von Lucija Stojevic


Antonia Santiago Amador war unter dem Namen "La Chana" eine der großen Stars in der Flamenco-Welt. © temperclayfilm

Antonia Santiago Amador war unter dem Namen „La Chana“ eine der großen Stars in der Flamenco-Welt. © temperclayfilm

Das Comeback der Flamenco-Ikone La Chana

Pina Bausch verzückte und prägte uns mit ihrer dringlichen Aufforderung: „Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!“ Zu „Pina“ tanzten die Filmtheater, nun beben die Kinosessel erneut: La Chana wirbelt dort, Antonia Santiago Amador mit bürgerlichen Namen. Die Flamenco-Ikone der 60er und 70er Jahre feiert nach 30 Jahren ein fulminantes Comeback. Und wenn La Chana tanzt, bewegen sich nicht nur ihre Füße, ihr Körper, dann bebt die ganze Welt.

And the beat goes on, in Lucija Stojevics dokumentarischen Portrait dieser beeindruckenden Legende des spanischen Flamencos. Dieser war ihre ganze Welt: „Ich war zum Tanzen geboren. Nächtelang lag ich wach und spielte die Rhythmen in meinem Kopf durch, bis sie ein Teil von mir wurden“, erzählt die mittlerweile fast 70-jährige. Alte Fotos zeigen die Spanierin mit Ihrem Onkel, der ihr Talent früh entdeckte und sie förderte. Und sie war begabt, übermäßig begabt. Bis heute vermag kein Tänzer in diesem rasanten Tempo die Füße zu bewegen.

Nicht mit allen Männer in ihrem Leben hatte sie so ein Glück: Zuerst war da ihr Vater, der ihr den Tanz verbieten wollte. Abgelöst später durch Ihren Mann – von La Chana durchgängig nur als „Vater meiner Tochter“ bezeichnet – welcher eiserne Kontrolle über sie und ihre blühende Karriere ausübte. „Er war mein Besitzer, ich seine Sklavin“, erinnert sich Antonia Santiago Amador. Sie ist jetzt sehr viel glücklicher in zweiter Ehe liiert.

Ihr erster Mann reagierte besonders hart, als der begeisterte Peter Sellers sie in „Bobo ist der Größte“ tanzen ließ, die schwarze Haare wirbelten während sie ihre Füße in den so Flamenco-typischen Bewegungen aufstampfte. Sellers möchte La Chana nach Hollywood holen, doch ihr Mann verbietet das und erzwingt ein frühes Ende ihrer Karriere.

1 2