„Mr. Long“ von SABU


"Mr. Long" von SABU feierte bei der Berlinale seine Weltpremiere. Foto: Rapid Eye Movies

„Mr. Long“ von SABU feierte bei der Berlinale seine Weltpremiere. Foto: Rapid Eye Movies

Schweigsamer Drache und Meister des Messers

Mr. Long (Chen Chang) ist der Meister des Messers. Der Auftragskiller einer taiwanesischen Mafia macht mit seinen Opfern mit kurzer Klinge kurzen Prozess. Seine Präzision und Schnelligkeit machen ihn erfolgreich. Er trägt ehrwürdige Kleidung und ist wortkarg. Er kommuniziert über Gesten. Sein Boss schickt ihn nach Japan, um einen höherrangigen Gangster auszuschalten, doch bei dem Mordanschlag in einem Erotikclub scheitert er. Nur haarscharf kommt er mit dem Leben davon. Verwundet und mittellos findet er zwischen verlassenen Häusern Zuflucht.

Der kleine Jun (Runyin Bai) versorgt ihn mit Verbandszeug, Kleidung und rohem Gemüse. Long sucht sich Kochutensilien zusammen und bereitet in den nächsten Tagen köstlich duftende Suppen zu. Ein älterer Herr aus der Nachbarschaft wird auf ihn aufmerksam und begeistert sich für seine kulinarische Finesse. Kurz später findet er sich als Privatkoch in der Vorstadt wieder, wo die gleichermaßen verblüfften wie faszinierten Nachbarn kurzerhand die Renovierung eines der verlassenen Häuser organisieren und dem Unbekannten einen fliegenden Imbiss zusammenzimmern. Long wird vom kaltblütigen Messer-Killer zum Meisterkoch. Der kleine Jun unterstützt als Küchenjunge, während. Long väterliche Gefühle für ihn entwickelt, die er versteckt.

Juns Mutter Lily ist heroinabhängig und prostituiert sich. In Rückblenden erfahren wir ihr grausames Schicksal, das mit Longs Zielperson zusammenhängt. Verbotene Liebe, Gewalt und Drogenabhängigkeit zeichnen ihren traurigen Lebensweg. Long zwingt sie zum kalten Entzug. Der scheint zu glücken, bis sie zufällig ihrem besitzergreifenden Dealer wiederbegegnet.

Auch Long holt seine Vergangenheit ein, die Gangster suchen nach dem Killer und bedrohen sein gerade erst gewonnenes normales Leben als Koch und wertvollen Mitglied einer intakten Gemeinschaft.

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