„Out Of Nowhere“ von Isca Mayo & Maayan Tzuriel (Sep 15)


"Out Of Nowhere", unser Open Screening Kurzfilm im September 2015.

„Out Of Nowhere“, unser Open Screening Kurzfilm im September 2015.

An jedem dritten Mittwoch im Monat können Filmemacher ihre Kurzfilme – ohne Anmeldung, ohne Vorauswahl, ohne Jury – beim Open Screening im Sputnik Kino Kreuzberg präsentieren und jeweils nach der Vorführung mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Unerwünschte Inhalte können vom Publikum mit mehrheitlich gezogener roter Karte gestoppt werden. Das Ganze ist somit so etwas wie ein Filmfestival ohne Netz und doppelten Boden, bei dem ausschließlich Filmemacher und Publikum entscheiden, was gezeigt wird.

Berliner-filmfestivals.de präsentiert euch einmal im Monat einen von den Veranstaltern ausgewählten Beitrag der letzen Open Screening-Ausgaben mit einem Interview. Bei uns erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und ihre Pläne. Nach Aus dem Häuschen von Sabrina Mertens im Juli und Ana Banana“ von Trinka Lat im August, präsentieren wir euch im September die Animation „Out Of Nowhere“ von Isca Mayo & Maayan Tzuriel.

Viel Vergnügen beim Interview mit der Regisseurin und ihrem Kurzfilm!

Isca, worum geht es in deinem Film „Out Of Nowhere„?
Isca Mayo:
Der Film handelt von einem alten Bademeister. Seit Jahren kümmert er sich um ein und dasselbe Schwimmbecken und schon seit Jahren ist dieses Becken komplett trocken, ohne auch nur einen Tropfen Wasser. Eines Tages wird sein Frieden durch den sonderbaren Besuch eines unerwarteten Gastes gestört. Ein tollpatschiges Huhn entscheidet sich, im leeren Pool zu sitzen und will einfach nicht gehen. Der alte Mann versucht alles was in seiner Macht steht, um es aus dem Becken zu vertreiben und um seinen Traum am Leben zu erhalten.

Out-of-Nowhere_OpenScreening_BFF2Wie ist die Idee dazu entstanden?
Der Film wurde als Abschlussfilm an der Bezalel Academy in Jerusalem gemacht. Auf der Suche nach einer Story war uns klar, dass wir den Ort, aus dem wir kommen, reflektieren möchten. Für die Umgebung hatten wir an den Kibbuz und an die Negev Wüste im Süden Israels gedacht. Die Story sollte sich um das Thema Wasser drehen, oder besser gesagt um die Abwesenheit von Wasser. In Israel hat man es mit einer konstanten Trockenheit zu tun, so dass wir das Verlangen nach Wasser gewohnt sind. Der Kontrast zwischen der extrem trockenen Umgebung und diesem strahlend blauen Swimming Pool erschien uns ein starker Ausgangspunkt. Die Gestaltung der Charaktere wurde inspiriert von Bildern der Gründer des Landes.

Wie habt ihr gearbeitet?
Wir haben für die Gestaltung der Charaktere 3D-Modelle benutzt und sie nachbearbeitet, um einen visuellen Stil zu erreichen, der eher in Richtung 2D geht. Die Umgebungen sind per Hand gezeichnet worden.

Wie war die Arbeit am Film?
Der gesamte Prozess hat uns ein Jahr beschäftigt. Für Leute, die nicht viel mit Animationsfilm zu tun haben, klingt das vielleicht lang, aber je stärker man eintaucht, desto mehr fängt man an in Frames zu denken. Es war gut, dass wir gute Freunde sind und schon Erfahrung damit hatten, zusammenzuarbeiten. Wir wussten wie wir die Arbeit am effizientesten aufteilen, aber wir haben beide das erste Mal einen so langen Film gemacht. Die Musik wurde von dem bekannten und sehr talentierten israelischen Musiker Yahu Yaron komponiert. Für uns bestand die Herausforderung darin, den starken Ausdruck der Musik zu erhalten, ohne dass sie den Film erdrückt.

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