„Quo vado – Der Vollposten“ von Gennaro Nunziante


"Der Vollpfosten": Zalone genießt die Vorzüge seiner Position. © Maurizio Raspante

„Der Vollpfosten“: Zalone genießt die Vorzüge seiner Position. © Maurizio Raspante

Pasta, mamma und die Festanstellung

Checco hat sich in seinem Amt für die Ausgabe von Jagd- und Angelscheinen heimisch eingerichtet. Zu überschaubaren Zeiten werden ihm Anträge für Lizenzen vorgelegt, er braucht nur seinen Stempel darunter zu setzen und erhält im Gegenzug kleine Aufmerksamkeiten in Naturalien. Als Beamter genießt er ein hohes Ansehen in der Gesellschaft und gilt in der Bekanntschaft als gute Partie für die Töchter im heiratsfähigen Alter. So könnte es bis zur Rente weitergehen, doch soll gerade er Opfer einer neuen Staatsreform zur Verschlankung des bürokratischen Apparates werden. Er ist weder verheiratet, noch hat er eine Behinderung, weswegen er sich bei seiner Mutter über ihren immerwährenden Drang, auf ihre Gesundheit zu achten, beschwert. Ein Invalider in der Familie täte immer gut. Leider wurde das Karpaltunnelsyndrom des Vaters als Teilinvalidität noch nicht anerkannt.

Um seinen Status als Beamter und die damit hergehende Festanstellung nicht zu verlieren, nimmt es Checco in Kauf, vom Innenministerium an die abgelegensten Orte in der Welt versetzt zu werden. Zum Verdruss der ehrgeizigen, etwas sadistisch veranlagten Ministerin schlägt sich Checco trotz seiner naiven und gleichzeitig arroganten Art immer wieder durch. Als weitere Strafe soll er als nächstes ins norwegische Hinterland fahren und italienische Klimaforscher vor Eisbär-Angriffen schützen. Ausgerechnet dort lernt er eine attraktive Wissenschaftlerin kennen, der er den Hof macht. Ihre emazipierte Art kollidiert anfänglich mit seiner konservativen Einstellung zur Rolle der Frau und Familie, doch findet das Paar die entscheidenden Kompromisse.

Nach einiger Zeit in Norwegen fängt Checco vermisst das Leben in Italien. Mit Kind und Kegel reist das Paar in die Heimat – und zwar an einen abgelegenen Ort im Süden, wohin Checco versetzt wird. Hier läuft nichts nach Plan und bald steht Checco vor der Entscheidung: Festanstellung als Beamter oder ein neues Leben mit seiner großen Liebe.

1 2