„Safari – Match me if you can“ von Rudi Gaul



Im Film sind die Sexszenen dann doch nicht so anders und neu. Manchmal klappt es nicht und wird zur Enttäuschung für beide, manchmal nur für eine Partei, ein anderes Mal wird es überraschend schön. Allgemein zeigt der Film leider nichts wirklich neues und bleibt eher oberflächlich. Viele Themen, die vielleicht spannend gewesen wären, werden nur kurz angerissen: Influencerin Lara kreiert zum Beispiel ein komplett falsches Bild von sich und gibt Teenies Ratschläge, die sie selbst nicht befolgt. David und Mona faken vor ihrem Treffen ihr Alter und ihre Fotos. Als sie sich treffen, verlieren beide kein Wort darüber. Nichts desto trotz ist der Film unterhaltsam, aber eben auch nicht mehr.

Gaul und Friederike Klingholz wollten ihr Drehbuch frei nach Schnitzlers Dram „Reigen“ verfassen, ein Stück, das damals ein großer Skandal war, dessen Aufführungen mehrfach gestört wurden und das schließlich 60 Jahre lang verboten war. Ein Regisseur, Schauspieler und Direktoren eines Theaters wurden sogar angeklagt. Diese Brisanz hat „Safari – Match me if you can“ definitiv nicht. Es geht halt auch um Sex und, zumindest bis zu Hälfte des Films, schläft immer einer der Protagonisten aus der vorherigen Szene mit jemand anderem. Hier will niemand Tabuthemen ansprechen oder eine neue Sicht auf das menschliche Sexualverhalten, Geschlechterbilder oder vielleicht auf unseren Umgang mit neuen Technologien, werfen. Das Ganze bleibt eine einfache, klassische Sexkomödie.

Janine Seiler

Safari – Match me if you can„, Regie: Rudi Gaul, DarstellerInnen: Justus von Dohnányi, Sunnyi Melles, Elisa Schlott, Juliane Köhler, Max Mauff; Kinostart: 30. August 2018

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