„Kills on wheels“ (OT: „Tiszta szívvel“) von Atilla Till



Ergänzend zu den realen Aufnahmen dokumentieren Comic-Zeichnungen die Geschichte. Der gesamte Film wirkt wie eine Verfilmung eines Comics, denn die Schnitte sind hart und die Dialoge pointiert, knapp und zum Teil wie aus der Kanone geschossen. Die Bildfindung mit Hilfe der grafischen Animation ist sorgfältig und ästhetisch anspruchsvoll. Dramaturgisch bildet der Film eine Einheit und bleibt bis zum Ende schlüssig, trotz unerwarteter Wendung.

Kills on wheels“ zeichnet sich zudem durch einen hervorragenden schwarzen Humor aus. Das das gewöhnlich tabuisierte Thema Behinderung greifen die Autoren auf und schaffen es, daraus überzeugende Komik herauszuholen. Dabei machen sie sich nicht über körperlich Behinderte lustig, sondern geben ihnen Würde und gestehen ihnen zu, dass sie als emanzipierte Individuen eigene Entscheidungen treffen können und insbesondere geistreiche, zum Teil vielleicht in einer andere Art als in der herkömmlichen von der Mehrheit geprägten, und humorvolle Gesprächspartner auftreten können. Die Selbstironie mit der sich die Jugendlichen in der Geschichte präsentieren, wirkt erfrischend und hält dem Zuschauer wiederholt den Spiegel vor, ihn herausfordern, sich selbst und seine Probleme nicht mehr so ernst zu nehmen.

Regisseur Till hat eine kurzweilige, aber auch tiefsinnige Komödie geschaffen. Die sogleich Actionfilm, Komödie als auch ein Film über das Erwachsenwerden ist.

Teresa Vena

Kills on wheels“ (OT: „Tiszta szívvel„), Regie: Atilla Till, Darsteller: Szabolcs Thuróczy, Zoltán Fenyvesi, Ádám Fekete, Mónika Balsai, Lídia Danis, Dusán Vitanovics

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