„This ain’t California“ von Marten Persiel



Deutlich wird: Skaten, das ist immer auch die Neuinterpretation einer urbanen Architektur, der Ausdruck individueller Freiheit und Überwindung der eigenen Ängste durch neue, gewagtere Tricks auf dem Board. Und: Der Zusammenschluss mit anderen Subkulturen, die auf der Straße zelebriert werden, wie Breakdance und Hip-Hop, fand auch unter dem weißen, gezackten Dach des Fernsehturm-Pavillons statt. Eben genauso, wie Streetart und Skateboarding zur gleichen Zeit in Kalifornien, New York oder London seine Hochzeit hatte. Gerade deshalb gerieten die „Rollbrettfahrer“ zwangsläufig ins Visier der Funktionäre. Um dem unorganisierten, individualisierten Treiben auf den Straßen ein Ende zu bereiten, versuchte die DDR-Sportwirtschaft Camps zu errichten, in denen das Skaten als Leistungssport gelehrt werden sollte. Doch der Versuch misslingt und die ostdeutschen Skater setzen sich als Subkultur durch.

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Immer vorne weg ist „Panik“, der mit seinem fotogenen Gesicht und dem intensiven Blick und den weißblond gebleichten Haaren wie eine wilde Mischung aus David Bowie und Robert Stadlober aussieht und das Zeug für einen echten Helden abgibt. Es mag vor allem für das westdeutsche Publikum eine Erleichterung sein, dass es auch in der DDR diese Art von Cliquen gab, in denen einer der Wildeste, Kaputteste und gleichzeitig Interessanteste war. Und dass es ein Leben in der DDR vor dem Mauerfall gab, in dem Freundschaften geschmiedet, Parties gefeiert und Rampen gebaut wurden, um einen möglichst perfekten „Ollie“ zu schaffen.

Cosima M. Grohmann

This ain’t California„, Regie: Marten Persiel

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