„Underdog“ („Fehér Isten“) von Kornél Mundruczó



Hagen landet schließlich im Tierheim und zettelt eine Revolte an. Die von der Gesellschaft ausgesetzten Underdogs formieren sich. Sie werden zur Armee und somit humanisiert. Sie kämpfen gegen politische Unterdrückung und Rassismus. Der Film schafft den Spagat vom absurden Hundefilm zur sozialkritischen Erzählung. Die Vierbeiner fungieren als Metapher, die die Ungerechtigkeiten in der heutigen Zivilisation und der politischen Situation Ungarns beschreiben.

Hagens Höllenritt ist brutal und beherbergt eine gehörige Portion Splatter und Western-Showdowns mit vielen passend eingesetzten Genrezitaten. Was am Anfang noch absurd wirkt, macht am Ende Sinn.

Underdog“ ist ein düsterer Revolutionsfilm. Doch was passiert nach dem Aufstand, kommen die Revolutionäre gegen die Staatsmacht an, die mit Waffen auf sie schießt? Mundruczó wirft die Frage auf, ob sich etwas ändern wird, wenn Menschen – Entschuldigung – Hunde auf die Straße gehen.

Mit Blut und gefletschten Zähnen hat „Underdog“ in diesem Jahr in Cannes in der Reihe „Un Certain Regard“ gewonnen. Ungarn hat ihn der Academy als besten Fremdsprachigen Film vorgeschlagen.

Laura Varriale

Underdog“ (OT: „Féher Isten„, Cannes 2014 (Internationaler Titel: „White God„), Regie: Kornél Mundruczó, DarstellerInnen: Zsófia Psotta, Sándor Zsótér, Lili Horváth, u.a., Kinostart: 25. Juni 2015

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