„Valentina, 26“ von Alexander Riedel


"Valentina, 26" überzeugte bei Dok Leipzig. Foto: Pelle Film

„Valentina, 26“ überzeugte bei Dok Leipzig. Foto: Pelle Film

Heimat

Manche Filme thematisieren ja dadurch, wie sie gemacht sind, Dinge, die sie per se gar nicht ansprechen. „Valentina, 26“ von Alexander Riedel ist so ein Film.
Ausgehend von einer Doku, die er 2007 über das damals 19-jährige Mädchen gedreht hat, zeichnet der Regisseur ein Portrait einer jungen Frau, die heute mitten im Leben steht. Valentina war als Kleinkind mit Mutter und Geschwistern aus dem Kosovo in die Nähe von München geflüchtet, wo sie immer noch lebt – aber jetzt in ihrer eigenen Wohnung.

Was hätte das Leben mit anderen Personen gemacht, die damals abgeschoben wurden? Wo stünden sie jetzt? Der Film malt ein innerliches Fragezeichen hinter die Menschen, die man im Rahmen des Internationalen Kurzfilmprogramms direkt zuvor in Benjamin Kahlmeyers preisgekröntem Kurzfilm „EISEN“ (Goldene Taube im Deutschen Wettbewerb kurzer Dokumentar- und Animationsfilm/ Deutschland, 2015) gesehen hat. Diese Kuratierung ist wirklich gut gelungen: „EISEN“ dokumentiert eine Asylunterkunft für Geflüchtete im brandenburgischen Einsenhüttenstadt, in der die Menschen noch vor der offiziellen Entscheidung über ihren Aufenthalt stehen, um die Unterkunft herum steht ein Zaun.

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