„Wendehammer“ von Franziska Margarete Hoenisch (Mai 2014)


Unser Open Screening Kurzfilm des Monats Mai 2014: "Wendehammer" von Franziska Margarete Hoenisch.

Unser Open Screening Kurzfilm des Monats Mai 2014: „Wendehammer“ von Franziska Margarete Hoenisch.

An jedem dritten Mittwoch im Monat können Filmemacher ihre Kurzfilme – ohne Anmeldung, ohne Vorauswahl, ohne Jury – beim Open Screening im Sputnik Kino Kreuzberg präsentieren und jeweils nach der Vorführung mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Unerwünschte Inhalte können vom Publikum mit mehrheitlich gezogener roter Karte gestoppt werden. Das Ganze ist somit so etwas wie ein Filmfestival ohne Netz und doppelten Boden, bei dem ausschließlich Filmemacher und Publikum entscheiden, was gezeigt wird.

Berliner-filmfestivals.de präsentiert euch einmal im Monat einen von den Veranstaltern ausgewählten Beitrag der letzen Open Screening-Ausgaben mit einem Interview. Bei uns erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und ihre Pläne. Nach „Least Wanted“ von Regisseur Janis Westphal (März) und „Einfach“ von Markus Wende stellen wir euch im Mai „Wendehammer“ von Franziska Margarete Hoenisch vor. Viel Vergnügen mit dem Kurzfilm und unserem Filmemacher-Interview.

Worum geht es in deinem Film?
Franziska Margarete Hoenisch:
In „Wendehammer“ treffen wir auf fünf Menschen in drei Autos, die alle auf dem Weg irgendwo hin sind, aber gar nicht so genau wissen, ob sie da auch hin wollen. Fünf junge Menschen, fünf Momentaufnahmen. Sie alle wollen umziehen – in eine neue Stadt, ein neues Leben. Als sie auf dem Weg an einer Autobahnraststätte stranden, werden ihre Lebenspläne in Frage gestellt und neue Möglichkeiten tun sich auf.

Wie ist die Idee dazu entstanden?
Ich habe den Film gemeinsam mit meinem guten Freund und Kollegen Lukas Rüppel entwickelt, einem der Schauspieler. Wir haben uns zusammengesetzt und überlegt welche Momente wir kennen und was uns persönlich betrifft. Da wir in Deutschland in einer ziemlichen Selbstfindungsluxusblase hängen, haben wir uns eben mit unseren ganz persönlichen Themen beschäftigt. Und die sind nun mal: Wo ziehe ich hin? Mit wem bin ich zusammen? Was will ich eigentlich wirklich? Für uns war es zu dem Zeitpunkt gut, Situationen zu schreiben, an denen wir selbst sehr nah dran sind, so dass wir sie präzise erzählen können und mit dem gewissen Augenzwinkern.

Wie wurde gedreht?
Wir haben auf der Arri Alexa gedreht. Dadurch, dass wir die Filmakademie Baden – Württemberg im Rücken hatten, konnten wir mit dieser wunderbaren Kamera arbeiten. Das ist ein ziemlicher Luxus als Studentin. Erstmal bin ich mit meinem Kameramann die ganze A6 entlang gefahren und wir haben mit jedem Autohof- und Raststättenbesitzer gesprochen. Das war ziemlich witzig. Insgesamt war es ein ziemlich verrückter Dreh, weil ja alles auf der Autobahn oder auf der Raststätte spielt. Wir haben die Innenautoszenen auf einem Trailer gedreht, so dass die Schauspieler nicht wirklich gefahren sind, sondern sich aufs Spiel konzentrieren konnten.

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