„Winterregen“ von Lorenzo Gandolfo (Mrz 2020)


Kurzfilm in Zeiten von Corona… Unser Open Screening-Kurzfilm des Monats März 2020 ist „Winterregen“ von Lorenzo Gandolfo.

An jedem dritten Mittwoch im Monat können Filmemacher ihre Kurzfilme – ohne Anmeldung, ohne Vorauswahl, ohne Jury – beim Open Screening im Sputnik Kino Kreuzberg präsentieren und jeweils nach der Vorführung mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Unerwünschte Inhalte können vom Publikum mit mehrheitlich gezogener roter Karte gestoppt werden. Das Ganze ist somit so etwas wie ein Filmfestival ohne Netz und doppelten Boden, bei dem ausschließlich Filmemacher und Publikum entscheiden, was gezeigt wird.
Normalerweise.
In diesen Tagen ist dank Corona nichts normal.

Darum haben wir uns gemeinsam mit den Open Screening-Machern entschieden, euch unseren Kurzfilm des Monats erst recht zu zeigen – wie gewohnt samt Interview mit dem Filmemacher. So erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und deren Pläne.

Alle Open Screening-Kurzfilme findet ihr in unserem Open Screening-Kanal!

Viel Vergnügen mit unserem Interview mit Lorenzo Gandolfo und seinem Kurzfilm „Winterregen„…

Lorenzo, worum geht’s in „Winterregen„?
Lorenzo Gandolfo:
„Winterregen“ erzählt die Geschichte von drei Freunden: Andre, Tom und Emma. Andre und Emma kennen sich seit ihrer Kindheit. Tom und Andre sind beste Freunde. Emma und Tom sind ein Paar. Aber Tom hat eine dunkle Seite und Emma weiß nicht, wie sie damit umgehen soll. Andre ist in einer schwierigen Position.

Wie ist die Idee zum Film entstanden?
Das war ein gemeinsamer Prozess. David, Sulaika und ich gingen eines Abends ein Bier trinken. Joanna Semmelrogge war mit dabei und irgendwann kam das dringende Bedürfnis auf, zusammen einen Kurzfilm zu machen. Wir gingen zurück zu David und hauten alles raus, was uns in den Sinn kam: drei Freunde, Liebesdrama, ein See, Frauen im Wasser… Ich machte mir Notizen und ging nach Hause. Bei Sonnenaufgang hatte ich einen ersten Entwurf aus den vielen Notizen. Wir arbeiteten es mit Sulaika und hatten schnell eine Drehversion.

Paul Wollin („Toro„), Arash Marandi („A Girl Walks Home Alone at Night„), Sulaika Lindemann („Night Out„)… die Besetzung ist großartig. Wie hast du die richtigen Schauspieler*innen gefunden?
Sulaika gehörte genau wie David zum harten Kern des Kollektivs Le Printemps. Wir drei hatten bereits ein anderes Projekt namens Couchfever“ zusammen gemacht (hier bei Vimeo-Seite). Paul und Arash kamen über Sulaika, die die beiden durch andere Projekte kannte. Es gab ein Casting mit mehreren Kandidaten, aber Arash und Paul hatten mit Abstand die beste Dynamik.

Die Dialoge im Film wirken enorm authentisch und passen zudem perfekt zum Schauplatz Berlin. War das schon Teil des Skripts oder wurde viel improvisiert?
Paul Wollin gibt seiner Rolle ganz zweifellos einen sehr authentischen Touch – und hat sie letztlich noch ein bisschen „berlinerischer“ gemacht als ursprünglich geplant. Das Skript hatte schon eine sehr raue Sprache, Paul hat da noch den lokalen Bezug beigesteuert.

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