Filmreihe „CinemaScope – Bigger Than Life“ im Kino Arsenal
Es ist eine hervorragend eindimensionale Idee, eine Filmreihe über das Verfälschen der Seitenverhältnisse eines Bildmotivs ins Leben zu rufen, aber kurioserweise erweckt gerade das größtmögliche Erwartungen beim Zuschauer. Zu Recht. Jedes spektakuläre, atemberaubende oder expandierende Bild kann in dem Term CinemaScope Einzug halten, wenn es stark genug ist, die Menschen zu gruppieren. Das Kino Arsenal bietet vom 1. bis 22. Mai im engsten technischen Sinne Notwendigkeiten und Orientierungen in seiner Reihe „CinemaScope – Bigger Than Life“. 16 Filme aus fünf Jahrzehnten ziehen ihre Kraft aus den unterschiedlichsten Bereichen des menschlichen Lebens und die maßgebende Einheit ist dabei das übergroße Bildformat 1:2.35. So wird man in den Genuss selbstbewusster Frauen kommen, die ihren Besitz nicht nur gegen Banditen verteidigen („Fourty guns„), sondern auch gegen übersinnliche Mächte („The Innocents„). Der Versuch das Leben im Gleichgewicht zu halten, stellt nicht nur wartende Passagiere auf eine Probe („Die endlose Nacht„), sondern auch eine Gruppe von Jugendlichen („George Washington“). Tragisches Nebeneinander und ein weites Panorama wird man in „Bonjour Tristesse“ und „Shotgun Stories“ erleben. Optimistische oder pessimistische Prognosen interessieren hierbei nicht, dafür aber erregende Nähe, ikonischer Überfluss und die vollendete Ausdehnung.
Joris J.