Filmkritiken der 63. Berlinale


"Silvi": Auf der Suche nach dem Selbst. Foto: Berlinale

"Silvi": Auf der Suche nach dem Selbst. Foto: Berlinale

Forum, Perspektive Deutsches Kino und Native

Das merkwürdige Kätzchen von Ramon Zürcher (Forum):
Der Film ist so überraschend und, ja, eben merkwürdig, dass er die Zuschauer völlig in den Bann zieht, obwohl eigentlich rein gar nichts passiert. Eine der großen Entdeckungen der diesjährigen Berlinale.

Zwei Müttervon Anne Zohra Berrached (Perspektive):
Ein „dokumentarischer Spielfilm“ will der Film von Anne Zohra Berrached sein und ist doch von der ersten Minute an ein Schauspielerinnenfilm. Ausgezeichnet mit dem DFJW-Preis Dialogue en perspective.

Computer Chessvon Andrew Bujalski (Forum):
In Andrew Bujalskis “Computer Chess” regiert Fair Play unter den Nerds, die nicht als Party-Tiere taugen…

Endzeit von Sebastian Fritzsch (Perspektive):
Kometeneinschlag, Menschheit stirbt aus, nur ein Mädchen überlebt, wird erwachsen und kämpft sich völlig autark durch die Wälder dieser verlassenen Welt.

DeAD von Sven Halfar (Perspektive):
Regisseur Sven Halfar erkennt in „DeAD“ nicht die Falschheit seiner Figur.

Silvi (Perspektive) von Nico Sommer:
Zwei Sätze beenden Silvis Ehe abrupt: „Ich kenne jede Falte an Dir. Das ist doch Albtraum.“ Ungerührt lässt die Mittvierzigerin die Szene an sich vorüberziehen, während ihr Ex-Mann aus dem Auto austeigt. Mit einer Bierdose in der Hand. Wenig später setzt Schunkelmusik ein.

I Used To Be Darker (Forum) von Matt Porterfield:
You’re only 19 for God’s sake„, sangen schon The Long Blondes und behielten damit Recht. Mit 19 hat man gerade das Abitur in der Tasche, man dümpelt mit dem abgelegten Opel Corsa der Eltern durch den Heimatort und macht am Ende des Sommers mit dem Freund aus der Oberstufe Schluss, weil das Studium einen in die große weite Welt hinauszieht.

Für Marx (Forum) von Svetlana Baskova:
Im Raubtierkapitalismus des heutigen Russland erscheint seine Lehre moderner denn je. Dies spiegelt der Film „Für Marx“ der russischen Regisseurin Svetlana Baskova eindrücklich wider.

Samson & Delilah (Native) von Warwick Thornton:
Samson und Delilah wachsen nebeneinander in einem entlegenen Reservat für Aborigines auf. Samson lebt hier mit seinen Brüdern in den Tag hinein, schnüffelt Klebstoff und Benzin, um gut drauf zu kommen…

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