„Le Passé – Das Vergangene“ von Asghar Farhadi


"Le Passé": Individuelle Beziehungen prallen in einem wunderbar choreographierten Familien-Kammerspiel aufeinander. Foto: 14 Films

„Le Passé“: Individuelle Beziehungen prallen in einem wunderbar choreographierten Familien-Kammerspiel aufeinander. Foto: Memento Films, Carole Bethuels

Schuld und Sühne

Das Vergangene soll man ruhen lassen, glauben vor allem die, die Schrecken, Katastrophen oder Schuld zu überwinden hatten. Doch holt es einen ein, gleicht es oft einem Minenfeld und lähmt die, die aus Angst vor der falschen Bewegung die nächsten Erschütterungen befürchten. Wie schwer wiegt eine dunkle Vergangenheit und wie sehr überschattet sie die Zukunft?

Als Marie nach vier Jahren Trennung ihren Noch-Ehemann Ahmad um die Scheidung bittet, kehrt er zurück nach Paris. Dass sie und ihre Töchter längst mit Samir und dessen Sohn zusammenleben, weiß der Iraner bislang nicht. Aber das ist nicht die einzige Überraschung für ihn. Hineingeworfen in sein altes Leben und konfrontiert mit den neuen Ereignissen spürt er schnell, dass es hier unter der Oberfläche brodelt. Was sich anfühlt wie die Anpassungsschwierigkeiten einer Patschworkfamilie an die neue Familiensituation, entpuppt sich allmählich zum Super-GAU.

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