Cinema For Peace 2014 im Konzerthaus
Ein merkwürdiger Abend mit Pussy Riot, Rolf Eden und Femen
Schlagerbarde Al Bano tanzt und singt bei Cinema For Peace auf dem Tisch. Foto: Laura Variale
Nach der Preisverleihung ging es dann zügig mit der Auktion weiter. Doch leider schien sich die Prominenz nicht gleichzeitig auf Essen und Geld ausgeben konzentrieren zu können. Dieses mündete in ständigen Versuchen der Veranstalter mit Bitten zur Ruhe und unglücklichen Sätzen wie „Zeigen Sie doch bitte ein bisschen Respekt„.
Preisverleihung, Gala-Dinner und Auktion. Alles ein bisschen viel für einen Abend. Nachdem Uma Thurman ein Treffen mit Gorbatschow und Genscher für 5.000 Euro ersteigerte, kam der italienische UN-Sonderbotschafter und Schlagersänger Al Bano an die Reihe. Als quasi Rausschmeißer sang er seine alten Hits, darunter natürlich auch „Felicità.“ Glückstrunken sprang er dann auf den Tisch der Ehrengäste und robbte auf den französischen Ex-Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing (eingeladen im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft) zu und begrüßte ihn mit den Worten „Bonjour Monsieur Président“. Leicht pikiert plötzlich im Mittelpunkt zu stehen, zog Giscard sich zurück und Al Bano schmetterte sein Lied gemeinsam mit Ursula Karven weiter.
Es war ein Abend, an dem Pussy Riot auf Rolf Eden trifft, Femen-Aktivistin Alexandra Schewtschenko auf Barbara Meier und schließlich Giscard auf Al Bano. Irgendwie politisch Stellung beziehen, irgendwas versteigern um irgendwas Gutes zu tun. Die „Friedensfilme“ sind leider Nebensache. Aber das hat bei der Cinema for Peace Gala Tradition.
Laura Varriale
Gewinner:
Most Valuable Movie of the Year: „12 Years A Slave“
Most Valuable Documentary of the Year: alle nominierten. The Kill Team, The Family, The Square, Alias Ruby Blade, Dirty Wars, The Missing Picture, Pussy Riot: A Punk Prayer, Every Day Rebellion, Children on the Frontline, Recycling Medea, Ground Zero: Syria
Cinema for Peace Justice Award: #chicagoGirl – The Social Network Takes on a Dictator
The International Green Film Award: Big Men
Ehrenpreis: Christopher Lee