Flimmerzimmer-Macher André Herrmann im Interview zum Kurzfilmtag-Spezial

"Einander inspirieren und gemeinsam Wege diskutieren"


Das Flimmerzimmer-Team auf der Bühne des Herman Schulz: André Hermann (rechts) und André Kirchner.

Das Flimmerzimmer-Team auf der Bühne des Herman Schulz: André Hermann (rechts) und André Kirchner.

Seit Juli gastiert das Flimmerzimmer Berlin jeden zweiten Donnerstag im Herman Schulz in Friedrichshain. Am kommenden Kurzfilmtag, am Sonntag, den 21. Dezember, laden Berliner Filmfestivals und das Flimmerzimmer gemeinsam ein, um einigen Filmfesten der Stadt die Möglichkeit zu geben, das Flimmerzimmer und sein Publikum kennen zu lernen.
Vorab haben wir André Herrmann, einen der Initiatoren des Flimmerzimmers einige Fragen gestellt…

André, am Kurzfilmtag steht ein Flimmerzimmer-Spezial an, bei dem Berliner Filmfestivals und ihr Festivals die Gelegenheit gebt, sich in Friedrichshain eurem Publikum vorzustellen. Auf was dürfen sich die Besucher freuen?
André Herrmann:
Wir hatten bereits ein schönes Gast-Special mit der Genrenale, dem Festival des deutschen Genrefilms. Das wollen wir gerne fortführen und nicht nur Filmemachern die Möglichkeit geben, sich bei uns vorzustellen, sondern auch Filmfestivals. Zum Kurzfilmtag laden wir verschiedene Festivals aus Berlin ein: das Zebra Poetry Film Festival, das Xposed International Queer Film Festival, das Favourites Film Festival Berlin, das 11mm – Internationales Fussballfilmfestival, das Internationale Filmfestival ContraVision und achtung berlin. Jeder bringt einen filmischen Stellvertreter mit. Wir steuern natürlich auch einen Kurzfilm bei. Der Kachelofen heizt ein, es wird gemütlich im Wohnzimmer.

Warum zeigt ihr Filme in der Wohnzimmer-Atmosphäre des Herman Schulz?
Das ‚Herman Schulz‘ ist die Café+Bar des gemeinnützigen Vereins ‚creative office e.V.‘, dessen Arbeit sich im Film- und Bildungsbereich ansiedelt.
Wir sind selbst Filmemacher und wissen, wie wichtig der Austausch und die Zusammenkunft mit anderen Filmleuten ist, um sich auf diesem steinigen Weg fortzubewegen und beruflich etwas zu erreichen. Die Finanzierung von Filmprojekten ist dabei meist ein riesen Problem, aber auch die Finanzierung des eigenen Lebensunterhalts ist für Einsteiger nicht selten keine einfache Aufgabe. Deshalb soll im Flimmerzimmer ein Netzwerk von Filmemachern und Filminteressierten entstehen, die einander inspirieren und gemeinsam Wege diskutieren, wie sie ihre Ziele verfolgen und erreichen können und eben auch ihren Lebensunterhalt durch das Filmemachen bestreiten.
Gleichzeitig wollen wir etablierte Filmschaffende einladen, mit dem Nachwuchs in kreativen Austausch zu kommen. Das Herman Schulz bietet mit seinem Wohnzimmerambiente einen Wohlfühlort. Eine Komfortzone, in der man sich gemütlich begegnet, sich sofort willkommen und Zuhause fühlt.

Wie sind die Idee und das Konzept Flimmerzimmer entstanden?
Aus der Erfahrung heraus, dass man bei großen Events und Festivals nur schwer neue Kontakte schließt oder sich selten tatsächlich etwas daraus entwickelt. Das Flimmerzimmer ist daher eine regelmäßige Veranstaltung – alle zwei Wochen donnerstags -, die dazu einlädt wieder zu kommen. Im Café ‚Herman Schulz‘ kann man sich jederzeit treffen und dort auf unser analoges Filmarchiv – welches aus allen Beiträgen des Flimmerzimmers besteht – zugreifen. In Zukunft sind zudem auch regelmäßige Netzwerktreffen geplant, um Projekte zu diskutieren und gemeinsam ins Leben zu rufen.

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