Flimmerzimmer-Macher André Herrmann im Interview zum Kurzfilmtag-Spezial

"Einander inspirieren und gemeinsam Wege diskutieren"


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Ihr wollt Filme abseits des Mainstreams zeigen. Was muss ein Film mitbringen, um im Flimmerzimmer zu laufen?
Bei unserer Auswahl achten wir auf unterschiedliche Kriterien. Dazu gehören Merkmale wie: Originalität, formale und handwerkliche Kriterien, Inhalt, Aktualität, Unterhaltungswert und so weiter. Ein Film kann dadurch überzeugen, dass eines dieser Kriterien besonders heraussticht. Idealer Weise sind es mehrere. Ganz wichtig ist uns, dass der Regisseur oder ein anderer Vertreter des Kernteams beim Screening anwesend sein kann und wir gemeinsam mit dem Publikum über den Film reden können.

Euer Fokus gilt den Nachwuchs-Regisseuren. Welche Probleme einen die?
Vor allem die Frage der Finanzierung ihrer Filme und zum anderen die Finanzierung ihres Lebensunterhalts. Der Umstand ohne Geld zu produzieren, ist, wenn überhaupt, nur durch ein gutes Netzwerk aufzufangen und natürlich Motivation. Beides sollen die Filmemacher bei uns finden und auch ehrliche Kritik aus den anschließenden Gesprächen mitnehmen können. Vielleicht finden wir irgendwann die Lösung für das Kühlschrank- und Leidenschaft-Projekt Dilemma.

Zu euren Screenings gehören die Publikumsgespräche. Wie profitieren Publikum und Filmemacher davon?
Junge Filmemacher investieren sehr viel Zeit und oft auch Geld in ihre Projekte. Dafür haben sie zumindest verdient, ein Feedback zu erhalten. Gerade Nachwuchsfilmemacher haben ein starkes Bedürfnis nach Rückmeldung und Kritik. In der Uni habe ich es oft erlebt, dass Filme entweder zu wenig diskutiert wurden oder aber der Mut zur (Negativ-)Kritik fehlte. Auf Festivals bleibt oft nur wenig Zeit für tiefere Diskussionen bzw. der Rahmen ist zu groß und zu anonym. Bei uns im Flimmerzimmer ist das anders. In unserem lauschigen Wohnzimmer fällt es sowohl dem Publikum, als auch den Filmemachern leicht sich zu öffnen, direkte Fragen zu stellen und Antworten aus dem Bauch heraus zu geben. Die intensiven Gespräche in privater Atmosphäre geben vielschichtige Einblicke in die Hintergründe der Filme und ihrer Macher.

Die Fragen stellte Denis Demmerle.

ProgrammBerliner Filmfestivals im Flimmerzimmer

Zum Kurzfilmtag am 21. Dezember lädt Berliner Filmfestivals ins Flimmerzimmer Berlin ein.

Mit je einem filmischen Vertreter und kurzer Gesprächsrunde stellen sich verschiedenste Filmfestivals aus Berlin vor und zeigen das breite Spektrum der Filmlandschaft.

Am kürzesten Tag im Jahr wirft das Flimmerzimmer den Kachelofen an und feiert die Filmfestival-Kultur in Berlin.

Der Eintritt ist frei.

Klickt auf den Flyer Links, um das Programm mit allen Filmen des Abends zu studieren!

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