Zurückgespult #21: Das Gerangel um den Chef-Posten der dffb

dffb: Ein Drama in vielen Akten


Die DFFB – Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin. Foto: DFFB-Homepage

Die DFFB – Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin. Foto: DFFB-Homepage

Während die dffb-Studierenden weiterhin tapfer der Forderung nach Mitbestimmung in Lehre und Wissenschaft alle Ehre machen, nimmt das Drama um die neue Leitung jedenfalls seinen Lauf. Am ersten April verkündete das Filmmagazin Negativ-film.de: „Sensation: Jan Schulz-Ojala wird neuer dffb-Direktor!“ Der Filmredakteur des Tagesspiegels hatte Ende März das Interview mit Ralph Schwingel geführt, in dem dieser seinen Rücktritt bekannt gab. Doch bereits am folgenden Tag outet das Magazin die Nachricht als Aprilscherz – und der deus ex machina in Gestalt von Jan Schulz-Ojala blieb dort, wo er sich gemäß einer echten griechischen Tragödie am wohlsten fühlt: im Urlaub in Thessaloniki.

Momentan erkämpfen sich die Studenten ihr Mitbestimmungsrecht bei der Wahl ihres Direktors. Sie fordern eine interne Eignungsprüfung in Form einer Vorlesung, bei der sich potentielle Bewerber bei der Akademie vorstellen, bevor sie vom Kuratorium zum Auswahlverfahren zugelassen werden. Von Seiten des Kuratoriums gibt es zu dieser Forderung noch keine Stellungnahme. Dafür äußerte man aber auf der Pressekonferenz am zweiten April Überlegungen, auch Vertreter aus Lehre und und Filmregie mit in die eigenen Reihe aufzunehmen.

Jesus Christus hätte mein Vater übrigens erst recht als neuen Direktor für eine Filmhochschule abgelehnt – denn genauso wie Religion Opium fürs Volk ist, haben Vertreter aus Wirtschaft und Politik nichts als alleinige Entscheider in einem Kuratorium für eine künstlerische Leitung zu suchen.

Cosima M. Grohmann

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