Interview mit Schauspieler Louis Hofmann zu „Die Mitte der Welt“

Hofmann: Die Mitte der Branche



Auffällig ist wie sehr ihr euch von Anfang an bei Social Media präsentiert habt. Wie kam das zustande?
Jakob! Er hat unsere Facebookseite selbst betreut. Aber ich habe das sicher mit verschuldet. Jakob hat uns zu Beginn des Projekts gefragt, welche unüblichen Feiertage wir kennen und ich bin auf eine ausführliche Liste gestoßen. Darauf standen zum Beispiel der „Tag des Kusses“ oder der „Tag der Freundschaft“. Und aus dieser Liste hat Jakob sich alles herausgesucht, was er gerne für kurze Behind-the-Scenes-Clips nutzen wollte.

Glaubst du, dass es inzwischen unabdingbar ist diese Kanäle zu bespielen?
Die Fans freuen sich sehr. Vor allem bei einem Film mit einem jüngeren Publikum wie in diesem Fall.

Ihr wart mit dem Film ja schon auf einigen Festivals unterwegs. Wie war dort die Resonanz?
Wir waren bisher in München, in Moskau und Montreal. Moskau war natürlich hart. Es gibt dort sehr aktive Bewegungen gegen Schwule. Das ist nicht mehr „nur“ Homophobie.
Dass der Film überhaupt gespielt werden konnte, und dann auch noch im Wettbewerb, war schon beeindruckend. Vieles von dem, was wir im Film zeigen, fällt dort schon unter staatsfeindliche Propaganda und wir haben natürlich Drohungen bekommen. Dafür gab es aber auch die Menschen, die ihn wirklich sehr mochten und nicht nur geduldet haben.
Die Resonanz in München war nochmal ganz anders. Man hat viele große, starke Männer mit Tränen in den Augen gesehen. Auch Kollegen aus der Branche. Das rührt einen selbst, wenn die Liebe im Film so viele abholt.

Gibt es denn noch Vorbilder unter den Kollegen?
Auf jeden Fall Tom Schilling! Er hat so ein feines Spiel.

Was für Projekte stehen denn als nächstes an?
Ich habe gerade den zweiten Teil von „Lammbock“ abgedreht. Meine erste Komödie und ein sehr cleverer Film, geschrieben von Christian Zübert. Außerdem habe ich bei der ersten deutschen Amazon-Serie mitmachen dürfen. Es ist wirklich sehr viel passiert diesen Sommer und bis Ende des Jahres wird noch sehr viel mehr passieren. Aber darüber kann ich jetzt noch nicht sprechen.

Wir sind gespannt.
Ich auch.

Das Interview führte Emily Grunert.

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