„Gebaute Außenwelt, oder Abschied vertrauter Räume“ von Sophie Charlotte Fetten (Jan 18)


"Gebaute Außenwelt, oder Abschied vertrauter Räume" von Sophie Charlotte Fetten ist unser Open Screening-Kurzfilm im Januar 2018.

„Gebaute Außenwelt, oder Abschied vertrauter Räume“ von Sophie Charlotte Fetten ist unser Open Screening-Kurzfilm im Januar 2018.

An jedem dritten Mittwoch im Monat können Filmemacher ihre Kurzfilme – ohne Anmeldung, ohne Vorauswahl, ohne Jury – beim Open Screening im Sputnik Kino Kreuzberg präsentieren und jeweils nach der Vorführung mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Unerwünschte Inhalte können vom Publikum mit mehrheitlich gezogener roter Karte gestoppt werden. Das Ganze ist somit so etwas wie ein Filmfestival ohne Netz und doppelten Boden, bei dem ausschließlich Filmemacher und Publikum entscheiden, was gezeigt wird.

berliner-filmfestivals.de präsentiert euch einmal im Monat einen von den Veranstaltern ausgewählten Beitrag der letzen Open Screening-Ausgaben mit einem Interview. Bei uns erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und ihre Pläne.
Nach „Interview„, der fünften Episode der Webserie Counter Intuitive“ von Cody Swanson im November und einer kurzen Weihnachtspause im Dezember, folgt nun „Gebaute Außenwelt, oder Abschied vertrauter Räume“ von Regisseurin Sophie Charlotte Fetten als erster Film des Jahres 2018!

Viel Vergnügen mit unserem Interview mit Regisseurin Sophie Charlotte Fetten und der Episode „Gebaute Außenwelt, oder Abschied vertrauter Räume„…

Sophie, worum geht’s in deinem Film?
Sophie Charlotte Fetten:
In dem Film verfolgt man zunächst die Handlung einer jungen Frau, die ihre Habseligkeiten in Kartons und Koffern verstaut. Dabei wirkt sie zögerlich und nachdenklich. Sie betrachtet sich und die Dinge eingehend, distanziert sich jedoch immer weiter von ihnen. Aus der Bibliothek arbeitet sie sich über den Flur, zu weiteren Zimmern fort.
Parallel zu dieser narrativen Ebene, gibt es auf einmal eine dokumentarische; die Handlung wird mit sachlichen, architekturbezogenen Kommentaren unterlegt. Die Sätze werden von Räumen illustriert, welche durch eine Figur gezeigt werden. Oder: Die Geschichte einer Figur wird erzählt, der Raum wird gezeigt, die Entstehungsgrundlage dieser Räume wird erläutert. Die beiden Ebenen laufen nebeneinander, während sich die Handlung entwickelt, wird das Haus von innen nach außen portraitiert.
Der Kern der jeweiligen Ebene steckt im Titel, der dadurch möglicherweise etwas gebrezelt klingt: „Gebaute Außenwelt oder Abschied von vertrauten Räumen„. Dass explizit deutlich gemacht wird, worum es geht, war mir wichtig, da der Film nicht unbedingt schnell verständlich ist.

Wie ist die Idee dazu entstanden?
Mein Interesse für Bewegtbild lag zunächst bei experimentellen Video-Formaten, bis ich anfing, mich auch für den narrativen Film zu interessieren. Durch mein Architekturstudium legte ich einen sehr großen Fokus auf die Bedeutung von Raum und Räumen. Die Vereinigung dieser Interessen war Grundlage des Films.

Im Kurzfilm trifft Architektur auf Film.

Im Kurzfilm trifft Architektur auf Film.

Wie wurde gedreht?
Mit einer Canon 5D, zwei LED Scheinwerfern zur Unterstützung, einem externen Stereo-Mikro und sehr viel Geduld von allen Beteiligten!

Wie war die Arbeit am Film?
Sehr abenteuerlich! Den Drehort, sprich das Haus, kannte ich nur von Fotos aus dem Internet. Wir hatten keine Idee, was uns erwarten würde und wie wir vorgehen würden. Die Zeit war insgesamt sehr spannend aber durch die begrenzte Zeit von vier Drehtagen auch sehr knapp.

Wo war „Gebaute Außenwelt, oder Abschied vertrauter Räume“ bislang zu sehen, und wie war die Erfahrung bei Filmfestivals?
Der Film wurde noch beim diesjährigen Open Screening der 63. Kurzfilmtage in Oberhausen gezeigt. Es war toll, den eigenen Film in einem richtigen Kinosaal mit Publikum zu zeigen!

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