Contravison: Ein Zwischenspiel


Eröffnung des Festivals

„Wir hatten ein aufregendes erstes Wochenende.“ Festivalorganisator Robin Bodenhaupt grinst über beide Ohren. „Und das obwohl wir direkt mit Großereignissen wie der IFA und der Pyronale konkurrierten.“ Reichlich Grund zur Freude hatten die Contravisionäre auch: Filme aus der ganzen Welt. In diesem Jahr 72 an der Zahl. Ehe am Freitag nun die zweite Runde des Kurzfilmfestivals ContraVision eingeleitet wird, schaut Bodenhaupt schon mal zurück. Denn wie bei diesem Festival üblich, gab es bereits zahlreiche Gewinner. Der Preis für den Tagessieger am Feitag (3.9.) ging an den Kurzfilm „Rummel“ (2010) von Regisseur Benjamin Teske. Sein Film nimmt den Zuschauer mit auf eine flirrende Berg- und Talfahrt in die bunte Welt des Rummelplatzes. Eine gelungene Allegorie auf die Liebe.

Teske erlangte im letzten Jahr viel Aufsehen mit seinem Kurzfilm „Try a little tenderness„. Allerdings eher unabsichtlich, der Regisseur war einer von zahlreichen Künstlern, deren umgearbeiteten Ideen sich im Debüt der Berliner Autorin Helene Hegemann wiederfanden. Das nur am Rande. Florian FesslsTiefensucht„, ein Drama um einen Sohn, der seinen Vater verloren hat, wurde vom Publikum am Samstag ebenfalls zum Tagessieger gewählt. Beide Filme kämpfen nun um den Gesamtsieg, über den am kommenden Sonntag im Kino Blow Up entschieden wird. Wie in jedem Jahr werden am letzten Festivaltag (Sonntag) die von der Publikumsjury gewählten Erst-, Zweit und Drittplazierten Filme aller Festivaltage an der Wahl zu den drei Gesamtsiegern teilnehmen.

Tagessieger Benjamin Teske

Die bisherigen Gewinner:
Erster Festivaltag: 03. September

Tagessieger: Benjamin Teske mit „Rummel

Zweiter Platz: Nadia Hamzeh mit „Fiasko

Dritter Platz: Lena Liberta mit „Uwe + Uwe

Zweiter Festivaltag 04.September

Tagessieger: Florian Fessl mit „Tiefensucht

Zweiter Platz: Anartz Zuazua mit „Él nunca lo haría

1. Dritter Platz: Michel Dufourd mit „Frère benoît

2. Dritter Platz: Aleksey Andrianov mit „Posledniy den‘ bulkina i.s.

Am kommenden Wochenende wird es über das Filmprogramm hinaus auch kleine Konzerte geben. In den Pausen und nach Programmende wird es „gut was auf die Ohren geben“, wie Bodenhaupt betont. Es spielen live u.a. auf: Johnny Berlin (www.myspace.com/johnnyberlingermany) und Jordi Kuragari (www.myspace.com/jordikuragari). Das Filmprogramm am Freitag wird um 19 Uhr von dem Musikfilm „Miss B. Have & The Cruise Swingers“ eröffnet. Neugierige können sich den Film bereits hier (siehe unten) oder auf www.miss-b-have.de anschauen.

Besucher werden herzlich im Foyer begrüßt

Und sonst so, Herr Bodenhaupt? Gab es Zwischenfälle, Überraschungen, Aufregendes oder Ungemach im ersten Durchlauf? Er denkt kurz nach. „Nicht so richtig.“ Euphemistisch fügt er an: „Das Programm, die Filme …“ Und dann – „zwei Damen wurden versehentlich auf der Toilette eingeschlossen. Wurden aber gerettet, nach nur zehn Minuten“. Grinsen. Das nicht ganz so bierernste Gebaren steht nicht nur ihm, auch dem Festival im Ganzen.

Martin Daßinnies

Fotos: ContraVision