Alfilm: Eine Reise durch die arabische Filmregion


Filmszene:Eröffnungsfilm "The Time That Remains Suleiman"

Filmszene:Eröffnungsfilm "The Time That Remains Suleiman"

Nach erfolgreicher Premiere im letzten Jahr steigt zwischen dem 3. und dem 11. November nun das Arabische Filmfestival Berlin, kurz ALFILM. Festivalbesucher dürfen sich wieder auf interessante Entdeckungen aus einer Region freuen, die in Berlin – und auch ganz Deutschland – eher unterpräsentiert ist. Dabei entsteht auch dort Meisterhaftes, wie zuletzt Shirin Neshats „Women Without Men„. Das Festival zeigt seine Filme in den Berliner Kinos Babylon:Mitte, Eiszeit sowie der Werkstatt der Kulturen und der Akademie der Künste im Hanseatenweg. Es eröffnet am 3. November um 19.30 Uhr feierlich im Babylon:Mitte mit dem Film „The Time That Remains“ von Elia Suleiman.

Filmszene: Retrospektive "Dreams Of The City"

Filmszene: Retrospektive "Dreams Of The City"

Mit dem zweiten Festivaljahr gönnt sich das Filmfestival erstmals eine Retrospektive. Die neue Sektion präsentiert in einer Hommage an Mohammad Malas Werke des syrischen Autorenfilms, dessen Schaffen die Entwicklung des arabischen Films stark beeinflusst hat. Der Gehuldigte ist übrigens beim Festival zu Gast!

Die veranstaltenden Freunde der arabischen Kinemathek Berlin e.V. präsentieren im Hauptfilmprogramm eine inhaltlich bemerkenswerte Schau aktueller Filme aus dem gesamten arabischen Raum und von arabischen FilmemacherInnen weltweit. Etwa den ägyptischen Spielfilm „Messages from the Sea“ (2010) von Daoud Abdel Sayed, der die Geschichte Yehias erzählt, einem Mann, der in das Alexandria seiner Jugend zurückkehrt und dort mit den veränderten Gegebenheiten und der Liebe zu kämpfen hat. In „Dawn of the World“ (2008) setzt sich der irakische Filmemacher Abbas Fahdel mit dem Schicksal der Marsch-Araber während des 1. Golfkriegs vor dem Hintergrund einer Liebesgeschichte auseinander. In dem libanesischen Dokumentarfilm 12 Angry Lebanese“ (2009) von Zeina Daccache wird eine Gruppe männlicher Gefängnisinsassen bei einer Theatertherapie begleitet.

Thema Migration dominiert in Fokus und Kurzfilmprogramm

Das diesjährige Sonderprogramm FOKUS präsentiert Filme zu den Themen Migration, Krieg und Vertreibung, Landflucht und gleichzeitiger Urbanisierung im arabischen Raum. Als Beispiel dafür sei der Spielfilm „Zeit der Männer, Zeit der Frauen“ (2000) von Moufida Tlatli genannt, der die Auswirkungen der Landflucht in Tunesien am Beispiel einer jungen Frau auf Djerba zeigt.

Das diesjährige Kurzfilmprogramm wird in vier thematisch zusammengefassten Programmblöcken präsentiert. Es werden unter anderem Filme aus Tunesien, Libanon, Syrien, Bahrain, Palästina, Ägypten und Kuwait zu sehen sein, in denen das Thema Migration wie ein roter Faden fungiert. Zusätzlich wird in Kooperation mit dem Goethe-Institut Kairo eine Auswahl des Goethe-Programms Arab Shorts bei ALFILM zu sehen sein.

Rahmenprogramm

Konzertplakat: Rabih Abu Khalil

Konzertplakat: Rabih Abu Khalil

Zusätzlich zu der vielseitigen Filmauswahl präsentiert ALFILM ein Rahmenprogramm mit einer Podiumsdiskussion zum Thema Arabische Selbstbilder/Fremdbilder von Migration im Film mit Filmschaffenden und Journalisten aus dem arabischen Raum. Außerdem wird es am 11. November ein großes Abschlusskonzert mit moderner klassischer arabischer Musik von Rabih Abu Khalil in der Akademie der Künste (Hanseatenweg) geben.