Fantasy Filmfest Nights 2011 im Cinestar

In „Burke and Hare“ findet nun eines der schrulligsten Ensembles der letzten Jahre sein Stell-Dich-Ein. Namen wie Simon Pegg, Christopher Lee, Tim Curry und Andy Serkis sind Garanten für trockene, pechschwarze Unterhaltung und sie werden dem Treiben der Herren Burke und Hare, die im Namen und Dienste der Wissenschaft des öfteren Mal über das Ziel hinausschossen, mit britischem Understatement beizupflichten wissen.

Die aristokratische Allmacht war in feudalen Zeit nicht nur juristisch legitimiert, sondern wurde in diesen Zirkeln auch durchaus als selbstverständlich genommen. Durch die Ausprägung der Leibeigenschaft mit der damit verbundenen Abhängigkeit der Bauern von ihren Gutsherren entwickelten sich nicht selten perverse Forderungen und Willkür der eigentlich Schutzbefohlenen. Zeigte Akira Kurosawa in seinen Samuraifilmen noch den allmählichen Niedergang der Samuraikaste durch das Aufkommen der Schusswaffen, so zeigt Takeshi Miike deren Exzesse.

Und in „13 Assassins“ wird geschlachtet, dass die Schwarte knackt. Unsere 13 Katana-Träger müssen im ersten Teil des Films auf ihrer Reise zu einem sadistischen Adeligen vor allem miese Fallen überstehen und dem Zuschauer das desolate psychische Klima und die abnormalen Enklaven aufzeigen. Damit gewinnt die Selbstgesetzlichkeit der Samurai an Überzeugungskraft, denn während der Bösewicht Mittels des Schwertes nur vergewaltigt und mordet, hält allein ihr Können die Samurai am Leben. Wenigstens erst einmal, denn der gesamte zweite Teil des Films ist eine einzige Schlacht. Die Neuverfilmung von Eiichi Kudos Klassiker ist ein Mix aus dem Jidai-Geki-Historienfilm und dem noch rechten jungen Genre Torture-Porn. Gut aufgehoben ist hier jeder, dem das Action-Kino der letzten Jahre eine Ecke zu gefällig und lasch war. Selbstredend darf ein Schuss Männerromantik nicht fehlen.

Joris J.

Das gesamte Programm zum Download.

Fantasy Filmfest Nights, 19. bis 20 März, Cinestar im Sonycenter, www.fantasyfilmfest.com