Black International Cinema im Rathaus Schöneberg


Filmszene: "Colored Frames"

Filmszene: "Colored Frames"

Whatever you do…, be cool!“ – Joseph Louis Turner

Auf nach Schöneberg! Vom 4. bis zum 8. Mai findet im „Ich-bin-ein-Berliner-Rathaus“ das 26. Black International Cinema statt. Bereits zum dritten Mal wird die Veranstaltung in Kooperation mit der Integrationsbeauftragten des Bezirks Tempelhof-Schöneberg im Kinosaal und in der Bibliothek des historischen Rathauses Schöneberg durchgeführt. Black International Cinema Berlin ist eine interkulturelle und interdisziplinäre Veranstaltung, die die Beiträge von internationalen FilmemacherInnen, KünstlerInnen und engagierten Menschen aus unterschiedlichen kulturellen, ethnischen, sozioökonomischen und religiösen Zusammehängen präsentiert.

Im Zentrum des Festivals stehen Filme aus der afrikanischen Diaspora und Beiträge, die sich mit interkulturellen Themen befassen. Nahezu 40 Beiträge sind es in diesem Jahr, darunter Produktionen aus Jamaika, den USA, Frankreich, Mali, Australien, Spanien und vielen weiteren Ländern. Im Anschluss an die Eröffnung, mit einer offiziellen Begrüßung durch die amerikanische Botschaft, Veranstaltern und Filmschaffenden, wird im Kinosaal der 2010er Film „Wolf Call“ (Rob Underhill) gezeigt. Basierend auf einer wahren Geschichte, erzählt Underhill den Mord an einem 14 alten Jungen, welcher im Jahre 1956 verschwand und kurze Zeit später verstümmelt in einem Fluss wiedergefunden wurde. Der Film versetzt den Zuschauer zurück zu diesem historischen Drama, das zur Zielscheibe moralischer Empörung wurde und als Auslöser eine ganze Generation von jungen Menschen inspirierte, sich in den 1950er Jahren für soziale Veränderung einzusetzen.

Poltische Brisanz bietet auch das Seminar am 5. Mai in der Rathaus-Bibliothek: Mit dem Titel „Justice For Mumia Abu-Jamal“ wird über den Einsatz der Todesstrafe debattiert, beziehungsweise ihrer weltweiten Abschaffung. Alle Filme des Black International Cinema spiegeln Lebenswelten aus einer Vielzahl von Perspektiven wieder und richten ihren Fokus auf Räume, die uns meistens verborgen bleiben – intime und autenthische Blicke auf kulturelle, politische und sozio-ökonomische Realitäten. So untersucht der Film „Colored Frames“ (2008, Lerone D. Wilson), als auch die Reihe „Art+Soul“ (2010, Warwick Thornton) die Beachtung (oder besser die Nicht-Beachtung) schwarzer Kunst in den USA und Australien. Ein besonderes Zeitdokument des Festivals ist die Dokumentation „A Conversation with Oscar Brown Jr.“ (1998, Prof. Donald Muldrow Griffith).

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