Interview: Interfilm-Festivalproduzent Alexander Stein

"Eine eigene Form"


Filmszene: "La Gran Carrera"

Filmszene: "La Gran Carrera"

Aber bei vielen Filmemachern hält sich doch die Idee, dass ein erfolgreicher Kurzfilm lediglich als Sprungbrett für den ersten abendfüllenden Spielfilm gilt.
Stein: Sicher, aber mit der zunehmenden Digitalisierung, der Entwicklung des Internets und seinen Spielformen wie Viral Videos, Musikclips etc. entwickelte sich schon ab etwa 2001 eine eigene Form, mit der man auch Geld verdienen konnte. Zudem wurden die Produktionsbedingungen immer günstiger. Ein ganz kleiner Prozentsatz kann heute sogar von Kurzfilmproduktion leben.

Steckt denn jemand soviel Geld in Kurzfilme, wie etwa in einen langen Spielfilm?
Stein: Natürlich kenne ich nicht alle Budgets, aber ich staune doch immer wieder, wie hochwertig produziert manche unserer Filme sind. Und in Europa haben wir ja zum Glück ein relativ gutes Fördersystem – auch für Kurzfilme. Man darf nicht vergessen, dass es z.b. für deutsche Kurzfilme, die international gut auf Festivals laufen, Punkte für eine Referenzförderung bei der FFA gibt. Das können schon mal um die 30.000 bis 40.000 Euro sein. Aber ich kenne auch Filmemacher aus Amerika, die sich hoch verschuldet haben, nur um einen Kurzfilm zu drehen.

Welche Filme gefallen Ihnen dieses Jahr besonders?
Stein: Da gibt es viele. Aber als Kurator des deutschen Wettbewerbs kann ich in diesem Programm den Film „Pärchenabend“ empfehlen. Und im internationalen Wettbewerb haben mich die beiden spanischen Filme „La huida“ und „La Gran Carrera“ beeindruckt.

Interview: Cosima M. Grohmann

Interfilm Berlin
, 15. bis 20. November, diverse Orte, Programm unter www.interfilm.de

Wir verlosen 3×5 Karten für fünf Vorstellungen des regulären Festival-Programms eurer Wahl! E-Mail bis 14. November an info@berliner-filmfestivals.de

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