Das Programm der Fantasy Filmfest Nights steht

Zwei erschreckende Nächte


Filmszene "Love" von William Eubank

Filmszene "Love" von William Eubank

Das Fantasy Filmfest geht alljährlich im Sommer auf große Tour durch Deutschland und erfreut sich einer großen Fangemeinschaft. Um dies nicht das ganze Jahr darben zu lassen, gibt es seit einiger Zeit die Fantasy Filmfest Nights. Zwei Tage, die die Wartezeit auf das Festival verkürzen sollen und in denen Filme laufen, die etwa wegen früherer Starttermine nicht im Sommer gezeigt werden können. Für die diesjährigen Nächte, die vom 17. März bis 1. April in sieben deutschen Städten stattfinden, stehen nun endlich die Filmtitel fest.

In Berlin werden am 24. und 25. März insgesamt zehn Filme gezeigt. Zu den Highlights zählen sicher Josh Tranks „Chronicle – Wozu bist du fähig„, „Love“ von William Eubank, der dritte Teil der Horrorfilm-Reihe „[Rec]“ und Lynn Ramsays Drama „We Need To Talk About Kevin„. Der dritte Teil des spanischen Horror-Franchise „[Rec] – Genesis“ wagt sich auf neues Terrain und geht stilistisch wie inhaltlich einen neuen Weg, versprechen die Fantasy Filmfest-Organisatoren. Erneut wird man Zeuge des Ausbruchs einer Seuche, die sich diesmal auf einer Hochzeit ausbreitet. „[Rec] – Genesis“ ist mit weitaus höherem Budget produziert worden und stellt innerhalb der Reihe ein Reboot dar.

In „Chronicle – Wozu bist du fähig“ vermengt Regisseur Josh Trank das Found-Footage- mit dem Superheldengenre. Erzählt wird die Geschichte der drei Teenager Andrew, Steve und Matt, die eine äußerst ungewöhnliche Entdeckung machen. Auf einem Feld finden sie ein in der Erde vergrabenes Objekt. Der Fund scheint einen mysteriösen Einfluss auf die jungen Männer zu haben, denn nach kurzer Zeit verfügen sie über ungewöhnliche Kräfte. Anfangs völlig überrascht von ihren neuen Fähigkeiten, probieren sich die Jugendlichen erst einmal aus – doch als einer der drei anfängt, seine Macht zu missbrauchen, entbrennt ein großer Streit. Das hört sich nach leichter Hollywood-Kost an, verspricht aber auch ein spaßiger Fantasy-Mix zu werden.

Love“ erinnert mit seiner Ausgangssituation – der Astronaut Lee Miller ist das einzige Besatzungsmitglied einer Raumstation, die einsam ihre Runden um die Erde dreht, als die Verbindung zur Erde abbricht – an Duncan Jones eindrucksvollen Science-Fiction-Film „Moon„. Doch noch stärker als Jones lässt Regisseur, Autor und Kameramann William Eubank die faszinierende Bilderwelt von „2001 – A Space Odyssey“ aufleben. Um in der aussichtlosen Einsamkeit nicht verrückt zu werden, klammert sich Astronaut Miller an Fotos ehemaliger Crewmitglieder. Als er bei einem Notfall in der Raumstation etwas reparieren muss, findet er ein altes Tagebuch. Das Heft scheint aus dem Jahre 1864 zu stammen und gehörte Captain Lee Briggs. Miller ist zunehmend fasziniert von dem Buch und verliert sich in den Berichten des Bürgerkriegs-Soldaten, der von einer Suche nach einem ominösen Objekt berichtet. Doch Miller ist noch nicht klar, dass er diesem so nahe ist wie noch kein Mensch zuvor.

Eubanks Film verspricht metaphysische Kinounterhaltung pur, die gepaart ist mit beeindruckenden Animationen und irritierenden wie einfallsreichen Regie-Einfällen. Noch beeindruckender aber ist, dass der Regisseur seinen Film mit einem lächerlichen Budget von gerade mal 500.000 Dollar umgesetzt hat. Mit Spannung darf auch auf Lynn Ramsays Gewaltstudie „We Need To Talk About Kevin“ geblickt werden, in dem eine erfolgreiche Reiseschriftstellerin, gespieklt von Tilda Swinton,hilflos zusehen muss, wie ihr Sohn ein Blutbad an einer Schule anrichtet.

MD

Der Vorverkauf für die Fantasy Filmfest Nights startet am 16. März. Infos zu allen Filmen auf www.fantasyfilmfest.com