Mutantenkino im Filmrauschpalast Moabit

Das Ende ist nah


In "The Thing" trifft eine Forschungsgruppe bei einer ihrer Expeditionen in der Antarktis auf ein außerirdisches Raumschiff, inklusive scheinbar lebloser Kreatur

In "The Thing" trifft eine Forschungsgruppe bei einer ihrer Expeditionen in der Antarktis auf ein außerirdisches Raumschiff, inklusive scheinbar lebloser Kreatur

Mal angenommen, man wacht eines Tages auf, zieht nichtsahnend seine Vorhänge beiseite und entblößt damit ein grauenvolles Bild von der Welt: Ein blutroter, von Asche durchzogener Himmel, verbrannte Erde, die jegliches Leben unmöglich macht und natürlich jede Menge Zombies, die gierig und ausgehungert ihre abgefaulten Nasen an der eigenen Fensterscheibe plattdrücken. Was ist das? Richtig, die Apokalypse!

Folgt man den Annahmen des Veranstalters der Filmreihe „Mutantenkino“, kann uns das Ende der Welt praktisch jederzeit ereilen, schließlich hat sich die Ankündigung dessen bereits in vielen Religionen als Dauerbrenner erwiesen, bei verschiedenen Sekten Massensuizid hervorgerufen und wurde nicht zuletzt auch schon von etlichen Hollywood-Blockbustern verwurstet. Wer nun die Panik in sich aufsteigen spürt, sollte sich aber nicht zuhause vergraben, sondern stattdessen lieber ins Kino gehen. Am Samstag geht das Mutantenkino in die vierte Runde und zeigt im Filmrauschpalast Moabit ab 19 Uhr drei zentrale Werke vom Master of Disaster John Carpenter: Den Anfang macht „Assault on Precinct 13“ (1976), in dem die Jugendgang Warlords die verheerenden Auswirkungen inflationären Waffengebrauchs demonstriert, gefolgt von der Science-Fiction-Dystopie „Escape from New York“ (1981), in welcher der Big Apple nun das größte Hochsicherheitsgefängnis der Welt ist, aus dem sich Kurt Russell als Desperado mit Augenklappe seinen Weg bahnen muss. Seinen Höhepunkt findet der Endzeit-Event dann mit „The Thing“ aus dem Jahre 1982, wenn eine Forschergruppe in der Antarktis auf extraterrestrisches Leben trifft. Da der Eintritt frei ist, bleibt hinterher für besonders störanfällige Seelen noch genügend Geld übrig, um sich einen Schutzwall aus bis unters Dach gestapelten Konservendosen zu bauen. Das Ende der Welt kann kommen.

Alina Impe

Mutantenkino, 19. Mai, 19 Uhr, Filmrauschpalast Moabit, www.mutanten.org