28th European Film Awards in Berlin

Paolo Sorrentinos “Ewige Jugend” (“Youth”) großer Gewinner des EFA 2015


Die beiden Superstars Tom Courtenay und Charlotte Rampling wurden auf er 65. Berlinale mit je einem Silbernen Bären für ihre wundervollen Leistungen belohnt. Foto: Agatha A. Nitecka © 45 Years Film Ltd

Die beiden Superstars Tom Courtenay und Charlotte Rampling wurden auf er 65. Berlinale mit je einem Silbernen Bären für ihre wundervollen Leistungen belohnt. Foto: Agatha A. Nitecka © 45 Years Film Ltd

Der Ton ist gesetzt für die 28. Ausgabe des European Film Awards, den Preis der European Film Academy, die sich 1988 noch im geteilten Europa und im Bewusstsein europäischer Filmemacher um ihre Verantwortung für den Kontinent begründete. Unablässig beschwören die Moderatoren und Gäste des Abends den europäischen Bund, dessen kulturelle Vielfalt und deklinieren seine demokratischen Grundrechte und -werte durch. Niemand ist darunter, den die aktuelle Zeit nicht beschäftigt oder bewegt. Daniel Brühl erinnert an den zu 20 Jahren Haft verurteilten ukrainischen Filmemacher Oleg Sventsov und Burghardt Klaußner spielt mit seiner Band für Paris. Fast zweitranging scheint die Preisvergabe bei all den persönlichen Kommentaren. Einzig Thomas Hermanns, Host der European Film Award Show, konterkarierte den eher nachdenklichen Ton immer wieder mit Spontanaktionen, wie einem Sektempfang im Saal oder als Startänzer zwischen den Flying Steps aus „Multikulti-Berlin“.

Weiterlesen: Unsere Kritik „Eingeholt“ zu „45 Years“ von Denis Demmerle…

Zu den großen Gewinnern des Abends zählte Paolo Sorrentinos „Youth“. Sein bildgewaltiges Werk, dass vom Laudator eher mit der Arbeit eines Komponisten als der eines stillen, nachdenklichen Regisseurs verglichen wurde, war für vier Kategorien nominiert und gewann die Hauptpreise des Abends: European Film, European Director und European Actor 2015. Völlig überrascht zeigte sich Sir Michael Caine über seinen Preis als European Actor 2015. Erst wenige Minuten zuvor hatte er nach Erhalt seines EFA-Ehrenpreises augenzwinkernd verkündet, froh zu sein, dass er auf diese Weise wenigstens einmal zu einem europäischen Filmpreis gelangte und deshalb auch nicht nervös über die Nominierung für seine Darstellung im Film „Youth“zu sein brauchte. Wie ihm erging es auch Charlotte Rampling, die gleichermaßen an diesem Abend einen Ehrenpreis erhielt, den für ihr Lebenswerk und kurz darauf ebenfalls für ihre schauspielerische Leistung im Jahr 2015 im Film „45 Years“ ausgezeichnete wurde. Insgesamt gingen die Preise an sehr unterschiedliche und kühne Filme. Darunter Yorgos Lanthimos „The Lobster“, der noch immer keinen Starttermin in Deutschland hat oder Roy Anderssons Masterpiece „A Pigeon Sat On A Branch Reflecting On Existence“.
Im kommenden Jahr trifft sich die European Film Academy zur Preisverleihung in Breslau, der Kulturhauptstadt 2016. Bis dahin „Let’s be fearless and european citizens!“, wie EFA Präsident Wim Wenders es fordert.

SuT

Preisträger 2015:

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