SuT
alle Autor*innenQUO VADIS, AIDA? von Jasmila Žbanić
Jasmila Žbanićs QUO VADIS, AIDA? ist quasi buchstäblich ein Aufruf gegen das Vergessen und eine mahnende Erinnerung daran, wie Krieg die Menschen um ihr Leben betrügt.
BAD TALES (FAVOLACCE) von Damiano und Fabiano D’Innocenzo
Für FAVOLACCE (BAD TALES) erhielten die 1988 geborenen Brüder Damiano und Fabiano D'Innocenzo bei der 70. Berlinale den Silbernen Bären für das Beste Drehbuch.
DOCH DAS BÖSE GIBT ES NICHT von Mohammad Rasoulof
In vier Episoden erzählt DOCH DAS BÖSE GIBT ES NICHT von Schuld, Moral und individueller Verantwortung. Eigene Erfahrungen und Geschichten sind es, die der seit 2017 im Iran erneut festgehaltene Regisseur in seinem heimlich und an der Zensur vorbei gedrehten Film verarbeitet.
Best of 2020 – Die TOP TEN Filme und Serien der BFF-Redaktion
Welche (Kurz)filme und Serien haben die BFF-Autor*innen am meisten beeindruckt in 2020? Hier findet ihr das "Best of" oder die TOP TEN der Redaktion, die so vielseitig ist, wie ihre Autor*innen.
Weihnachten im Film oder Weihnachten mit Film: Die Lieblinge der Redaktion
Ihr sucht noch passende Weihnachtsfilme für die Feiertage 2020? Die BFF-Redaktion hat da vielleicht ein paar Tipps: Hier findet ihr die festlichen Lieblingsfilme der Redaktion.
62. Nordische Filmtage Lübeck vom 4. – 8. November 2020 online
UPDATE: Verlängert bis 11. Nov!!! Nun doch nicht mehr hybrid, sondern virtuell: Die 62. Nordischen Filmtage Lübeck mit einem umfassenden Programm, zum letzten Mal unter der Festivalleiterin Linde Fröhlich.
70. Berlinale: Das Festival-Tagebuch vom Berliner Fenster und Berliner Filmfestivals
SuT & Denis Demmerle führten das gemeinsame Tagebuch zur Berlinale 2020 für das Berliner Fenster und Berliner Filmfestivals. Hier könnt ihr die bewegenden Festivaltage noch einmal erleben...
70. Berlinale: Programmtipps der Redaktion
Das neue Berlinale-Führungsduo Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek feierte mit der 70. Jubiläumsausgabe der Berlinale seine Premiere. Das leicht verschlankte Programm zählt immer noch über 350 Filme, die Berliner Filmfestivals-Redaktion hat 25 Empfehlungen aus dem 2020er Programm für euch...
„Gott existiert, ihr Name ist Petrunya“ von Teona Strugar Mitevska
In der Ruhe liegt die Kraft Mazedonien 2018. Es fühlt sich an „wie im Mittelalter“, erklärt eine Journalistin (Labina Mitevska) in die Kamera. Sie berichtet von einem Vorfall in Stip, einem ländlichen Ort, dem patriarchale Werte und Traditionen Struktur geben. Frauen sind hier reduzierte Persönlichkeiten, entweder unsichtbar oder verrückt, je nachdem ob sie gehorsam folgen […]
„B-Movie – Lust & Sound in West-Berlin“ von Jörg A. Hoppe, Klaus Maeck, Heiko Lang
West-Berlin in den späten 70ern und den frühen 80ern. Die Stadt war noch abgefuckter als Manchester. "Ein Disneyland für Depressive.” Hierher flüchteten sich Wehrdienstverweigerer, Träumer und die Avantgarde einer neuen, punkigen Welt.
Berlinale 2019: Tagebuch vom Film Festival
Für unseren Partner Berliner Fenster haben wir die 69. Berlinale in einem Tagebuch begleitet. Hier die 2019er Ausgabe des Filmfestivals im Rückblick...
Wettbewerbsfilme der 2019er Berlinale im Kritikerspiegel
Die Berliner Filmfestivals-Redaktion hat den Wettbewerb der 69. Berlinale unter die Lupe genommen. Hier die Favoriten und Enttäuschungen der KritikerInnen...
Berlinale 2019: Kino- und Film-Empfehlungen der Berliner Filmfestivals Redaktion
22 aus 400! Von 7. bis 17. Februar elektrisiert die 69. Berlinale Berlin und die ganze Filmwelt. Die Berliner Filmfestivals Redaktion hat sich das umfangreiche Programm vorab sehr genau angesehen und folgende Filmtipps für euch...
Around the World in 14 Films: Festivalkino für Berlin
Immer am Ende des Jahres zieht Around the World in 14 Films eine cineastische Bilanz und präsentiert hochkarätiges Festivalkino in Berlin. Die Berliner Filmfestivals-Redaktion hat sich im Programm umgesehen und eine Reihe Empfehlungen parat...
„Touch Me Not“ von Adina Pintilie
Mach dich nackig In Zeiten der Krise des Privaten löst ein Film wie „Touch Me Not“ vielleicht bei dem einen oder anderen Zuschauer Phantomschmerzen aus. Der Film, den die Filmemacherin Pintilie laut eigenen Aussagen zur persönlichen Therapie produzierte und in dem ihr lange nicht klar war, wohin die Reise gehen soll, nötigt den Zuschauer 125 […]
„Herzstein“ von Gudmundur Arnar Gudmundsson
Schweres Herz Sattes weites Wiesenland soweit das Auge gucken kann. Am Horizont faltet der mittelatlantische Rücken seine Gebirgskette auf, umschlungen von fedrigen Wolkenformationen, die sich dorthin verirrt haben und nun an den Bergspitzen zu rasten scheinen. Die klare Luft trennt die grau-weiß-blauen Wetterfarben sauber und kontrastreich voneinander. Wie ausgemalt legt sich die erhaben wilde Landschaft […]
„Körper und Seele“ (OT: „Testről és lélekről“/ ENG: „On Body and Soul“) von Ildikó Enyedi
Träume im Schlachthof Ein Schlachthof als Ort des Tötens, der Präzision und der Zerlegung, der Routinen, des abgründigen Humors und einer romantischen Begegnung: Lebensfeindlicher kann dieser Ort für Gefühle wohl kaum sein. Doch gleich zu Beginn im Film klärt Endre (Géza Morcsányi), der Chef des Schlachtbetriebes, diesen Irrtum auf. In einem Mitarbeitergespräch macht er einem […]
14 Films: Das Ohr am Puls der Zeit
Around the World in 14 Films macht Quote. Über ein Drittel der Filme im Programm sind von Regisseurinnen. Auch darüber hinaus ermöglicht das Festival in diesem Jahr unterschiedlichste Einblicke in die weibliche Lebenswelt.
12. Around the World in 14 Films im Kino in der Kulturbrauerei
Around the World in 14 Films fasst immer zum Ende des Kalenderjahres das Filmjahr zusammen. Ergebnis ist ein Best-Of der großen Filmfeste wie Cannes, Venedig oder Toronto. Die Redaktion hat sich das hochkarätige Programm angesehen und kennt DIE Filme, die keiner verpassen sollte...
„The Party“ von Sally Potter
Bourgeoises Gemetzel Mit der Instrumentalversion von „Jerusalem“ – der neben „God save the Queen“ bestehenden heimlichen zweiten Nationalhymne der Briten, die aus einem Gedicht William Blakes hervorging – stellt Sally Potter („The Tango Lesson“, „Ginger & Rosa“) gleich zu Beginn ihrem Film einen subtilen Kommentar auf die Gegenwart voran: England befinde sich in sehnsüchtiger Erwartung […]
Die 67. Berlinale: Das BFF-Tagebuch im Berliner Fenster
Das größte Publikumsfestival der Welt fand von 9. bis 19. Februar in den Kinos der Hauptstadt statt. Für das Berliner Fenster führten die Autorinnen von Berliner Filmfestivals ein Berlinale-Tagebuch. Das Filmfest im Schnelldurchlauf und Rückblick…
Kino- und Film-Empfehlungen der Redaktion zur Berlinale 2017
399 Filme aus 72 Ländern warten in insgesamt 923 Vorführungen auf passionierte Cineasten. Berliner Filmfestivals hat 38 Filmtipps, damit in der Fülle nicht der Überblick verloren geht...
Hellas Filmbox 2017 im Kino Babylon-Mitte in Berlin
Die “New Greek Wave” hat inzwischen weitere Talente geboren. Diesen widmet sich das “Hellas Filmbox Berlin”-Filmfestival, das vom 18. bis 22. Januar 2017 im Kino Babylon stattfindet. Diese zweite Ausgabe widmet sich primär dem “Neuen Griechischen Film”. Wir haben uns das Programm angesehen...
„Interruption“ von Yorgos Zois
Störbild Als im Oktober 2002 im Moskauer Dobrowka Theater im zweiten Akt des patriotischen Musicals „Nord Ost“ ein maskierter Mann die Bühne betritt und mit einer Kalaschnikow in die Luft schießt, sollen viele der über 800 Theaterbesucher zunächst nicht geglaubt haben, dass dieser Part nicht zum Stück gehört und sie in Wirklichkeit Opfer einer Geiselnahme […]
BFF on the Road: 64. San Sebastian Film Festival
Im wilden Norden Spaniens rauschen die Wellen an die felsige Küste und berauscht internationales Spitzenkino die Einheimischen. Berliner Filmfestivals-Autorin SuT war "on the Road" und berichtet vom 64. San Sebastian Film Festival. ..
BFF on the Road: 58. Nordische Filmtage Lübeck
Berliner Filmfestivals-Autorin SuT war für das Magazin On The Road - und zwar auf den 58. Nordischen Filmtagen in Lübeck und mehr als erwartet, da das Festival dank besonderer (nicht nur cineastischer) Ausflüge zu ganz neuen Horizonten aufbrach...
„A Good American“ von Friedrich Moser
Von Überwachungsprogrammen und guten Amerikanern Der auf einem AB hinterlassene Anruf einer US-Amerikanerin, die sich aus einem der am 11. September 2001 entführten Flugzeuge heraus von ihrer Familie verabschiedet, setzt gleich zu Beginn den Ton für die kommenden 100 Filmminuten. Auf die emotionale Dramatik des Abschieds folgt der erste Kommentar von Bill Binney, dem Mann, […]
„Snowden“ von Oliver Stone
Der Mann hinter den Enthüllungen „Geheimhaltung ist Sicherheit. Sicherheit bedeutet Sieg“ heißt es an einer Stelle im Film. Oliver Stone ist sich sicher, dass die Schutzbekenntnisse der Regierungsbehörden, im Sinne der „gebt uns eure Unterstützung und wir sorgen für eure Sicherheit“-Verlautbarungen mehr mit den Worten, die in Deutschland in den 30er Jahren schon einmal gesagt […]
„24 Wochen“ von Anne Zohra Berrached
Alles anders Und plötzlich ist nichts mehr wie es war. Auf einen Schlag ist die innere Sicherheit dahin, die Welt so fremd und weit entfernt. Alles Vertraute ertrinkt in einem undefinierbar grauen Rauschen. Jeder ist auf sich zurückgeworfen, belauscht sein Innerstes und versucht dem Geist der Orientierungslosigkeit energisch Paroli zu bieten. Doch es gibt hier […]
„Zero Days“ von Alex Gibney
Nullpunkt Ob utopische Fantastereien oder die dramatische Rückschau auf historische Katastrophen, das Kino liebt Weltuntergangsszenarien. Während sich die einen eher in spektakulären Actionkrachern apokalyptisch entladen, erinnern die anderen meist mit mahnendem Gestus an düstere Vergangenheiten. Zur Überwindung der Desaster dienen (Super-) Helden oder schlicht der Faktor Zeit, auch wenn letzterer häufig eher in ambivalenter Form […]
„Maggie’s Plan“ von Rebecca Miller
Chaosknoten „Beziehung“ Dass es für eine Frau leichter ist, mit 30 Jahren von einer Atombombe getroffen zu werden, als noch einen passenden Mann zu finden, wissen wir, seit Dorris Dörrie dieses Geheimnis 1994 in „Keiner liebt mich“ lüftete. Wie es sich also anfühlen muss für Maggie, Mitte 30, Single mit Kinderwunsch und bisher immer nur […]
„The Lobster“ von Yorgos Lanthimos
Amour Fou In einer Welt, in der das Maß aller Dinge von der gemeinsamen Schnittmenge zwischen Paaren bestimmt wird, regiert ein absurdes Übermaß an Gleichklang. Eine absonderliche Vorstellung von gesellschaftlicher Einheit, die aber durch die vermeintliche gemeinschaftliche Harmonie vor allem Ruhe im Dschungel der Gefühle zu sein verspricht. Yorgos Lanthimos neuer Geniestreich beschreibt eine düstere […]
„Müllhubschrauber“ („Sophelikoptern“) von Jonas Selberg Augustsen
Bruegel trifft Jarmusch in Schweden Jonas Selberg Augustsens Langfilm-Debüt „Müllhubschrauber“ (aka „Sophelikoptern„, „The Garbage Helicopter„) erwischt den Zuschauer erst leise und langsam, dann aber mit voller Wucht. Diese schwedische Version von Jim Jarmuschs „Stranger than Paradise“ ist eines der brillantesten Werke der letzten Dekade. Jonas Selberg Augustsen selbst bezeichnet seinen Film als „A Tribute to […]
Unknown Pleasures 2016 erstmals im Arsenal Institut für Film und Videokunst e.V. Kino in Berlin
Die inzwischen achte Ausgabe des American Independent Film Fest Unknown Pleasures widmet sich in einem diesjährigen Schwerpunkt dem Werk des us-amerikanischen Dokumentarfilmpioniers Ed Pincus. Darüber hinaus nimmt UP #8 in gewohnter Manier den US-Indie in seinen Fokus!
„The Hateful 8“ von Quentin Tarantino
Mr. Vengeance 1994 machte Tarantino mit „Pulp Fiction“ den ‚Pulp‘ zur Popkultur und erhob die bis dahin ihr Nischendasein fristende B-Movie-Kunst in den Mainstream. 21 Jahre, acht Filme und zwei Oscars später hat sich der „Meister“ inzwischen vom nerdigen Kultregisseur nicht nur zur Ikone der Filmgeschichte verpuppt, sondern wie nebenbei auch noch zum Klempner historisch […]
„A War“ von Tobias Lindholm
Der Übermensch Krieg ist Chaos und damit ein in sämtlichen zivilisationstheoretischen Fundamenten aufgelöster und unübersichtlicher Zustand. Unberechenbarkeit, beständige Bedrohung, irrationales Verhalten unterschiedlichster Kriegsparteien und Konfliktherde, die in ihrer Komplexität kaum greifbar scheinen, dominieren das Tagesgeschäft in sogenannten Krisenregionen. Übermenschliche Fähigkeiten braucht es, um in diesem feindlichen Umfeld nicht nur zu überleben, sondern nach Plan zu […]
„Beti und Amare“ von Andy Siege
Surreales Märchen für wehrhafte Mädchen 2014 wurden mit Ana Lily Amirpours „A Girl walks home alone at night„, Zeresenay Meharis „Das Mädchen Hirut“ und Andy Sieges „Beti und Amare“ völlig unabhänig voneinander gleich drei Filme produziert, die alle um ein gemeinsames Thema kreisen: Wie schlagen unterdrückte Frauen in einer von männlicher Willkür dominierten Welt zurück? […]
„Trumbo“ von Jay Roach
„Wo Angst regiert, herrscht Hysterie“ (Dalton Trumbo) „Das ist der Beginn eines amerikanischen Konzentrationslagers für Schriftsteller.“ Mit diesem Satz verließ einer der erfolgreichsten Drehbuchautoren seiner Zeit am 28. Oktober 1947 seinen Platz nach seiner Anhörung vor dem „House Un-American Activities Committee“ (HUAC). Dalton Trumbo („Roman Holiday“, „Spartacus“, „Papillon“) zählte zu den über 40 Personen aus […]
66. Berlinale: „Smrt u Sarajevu“ („Death in Sarajevo“) von Danis Tanovic – Silberner Bär
Im Herzen Europas Zum 101. Jahrestag der Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie enthüllte im Juni 2015 der serbische Politiker Tomislav Nikolić in Belgrad unter großem Jubel das Denkmal für einen Mörder, den serbischen Nationalisten Gavrilo Princip. Eine Provokation. Ein Ehrenmal für den 19-Jährigen, dessen Tat als Ausgangspunkt für den Ausbruch des […]
66. Berlinale: „Hele Sa Hiwagang Hapis“ („A Lullaby To The Sorrowful Mystery“) von Lav Diaz – Silberner Bär
Der museale Expander „You’re free. You can go home and fuck your wife or marry your girlfriend, you come back the film is still rolling. It’s about life. Ultimately, cinema is about life itself.“ Etwas kaltschnäuzig begegnet Lav Diaz einem Journalisten des Inquirer.net Magazins auf die Frage nach dem Gegenstand der Zeit in seinen Filmen. […]
„Seefeuer“ (Ot: „Fuocoammare“) von Gianfranco Rosi – Goldener Bär
Der blinde Fleck Stockfinster liegt die Nacht über dem Mittelmeer und vereint sich mit ihm zu einer schwarzen Fläche, in der man Himmel und Erde nicht mehr voneinander unterscheiden kann. Eine Art Schleier des Schicksals, dem sich Menschen blind anvertrauen, weil Hunger, Not und Elend sie aus dem eigenen Haus warfen und auf die See […]
66. Berlinale: „Sufat Chol“ von Elite Zexer
Der lange Weg zur neuen Ordnung Traditionen reifen über Jahrhunderte durch beständiges, rituelles Einüben normierter Ordnungsmuster. Ihre stete Wiederholung führt dazu, dass sich diese Normen und Regeln immer tiefer in die Biographie einer Kultur hineinfräsen und damit fortwährend die bestehende Ordnung manifestieren. Und dennoch ändern sich die Dinge von Zeit zu Zeit. Nur braucht es […]
28th European Film Awards in Berlin
Alle zwei Jahre vergibt die European Film Academy ihren Europäischen Filmpreis in Berlin, ihrem Heimsitz. Eigentlich kommt alljährlich die Branche zusammen, um mit der Preisvergabe das europäische Kino zu feiern. Allerdings dämpften in diesem Jahr die politischen Ereignisse, die ganz Europa überschatten, deutlich die Feierlaune der Academy. Als Agnieszka Holland (Regie: „Hitlerjunge Salomon„; Drehbuch: „Drei […]
Filmreihe im Kino Arsenal: The Pursuit of Happiness – Screwball Comedy
Das Kino Arsenal, widmet sich im Dezember und Januar mit 20 Filmen ausgiebig der Screwbal Comedy und wirft einen Blick zurück auf die Anfänge emanzipatorischen Aufbegehrens und die sozialen Unterschiede und gesellschaftlichen Herausforderungen des noch jungen 20. Jahrhunderts. Hier einige Tipps der Redaktion...
„Sivas“ von Kaan Müjdeci
Wo die wilden Kerle wohnen „Das einzige Problem, das wir heute haben, ist die Welt der Männer, weil sie die Ursache allen Übels sind.“ (Kaan Müjdeci) Mit seinem ersten Spielfilm „Sivas“ debütierte Regisseur Kaan Müjdeci direkt im Wettbewerb der 71. Mostra del Cinema di Venezia neben Regisseuren wie Peter Bogdanovich, Roy Andersson oder David Gordon […]
„Virgin Mountain“ von Dagur Kári
Wie man sich von selbst angelegten Fesseln im Leben befreit und sich wieder auf den Weg macht, erzählt Dagur Káni in seinem Film "Virgin Mountain". Im Zentrum steht Fúsi, ein schwer übergewichtiger, scheuer Mittvierziger, der sich selbst ins Aus bugsiert hat und von Nachbarn wie Arbeitskollegen gemobbt wird. Doch er ist nicht so allein, wie er immer annahm.
BFF On The Road: Nordische Filmtage Lübeck 2015
Für Berliner Filmfestivals besucht Autorin SuT die 57. Ausgabe der Nordischen Filmtage in Lübeck. Das Festival genießt einen herausragenden Ruf und gewährt Einblicke in das oft beeindruckende Schaffen der Cinematographien Skandinaviens. Ein Blick nach Norden, der sich lohnt!
„El Club“ von Pablo Larraín
Fünf von der Kirche verbannte Männer leben in einem verlassenen Küstenort unter einem Dach mit Mutter Monica. Sie ist ihr partner in crime, wenn sie nicht gerade den Haushalt der Männer schmeißt. Doch als es einer der Pater zu Tode kommt, werden Untersuchungen eingeleitet, gegen die sich die Gemeinschaft zur Wehr setzt. Für den Film bekam Larraín auf der Berlinale 2015 den Großen Preis der Jury.
BODY von Malgorzata Szumowska
Bei der Berlinale 2015 gewann Malgorzata Szumowska für BODY den Silbernen Bären für die Beste Regie. Dass seelisches Leid echte körperliche Schmerzen verursacht, ist bekannt. Seit Olga ihre Mutter verloren hat, verbietet sie sich jedes Recht auf Genuss. Egal was sie isst, es darf nicht im Körper bleiben. Nach ihrem letzten Selbstmordversuch ist sie nun in stationärer Behandlung.
„The Look of Silence“ von Joshua Oppenheimer
Banalität des Bösen Was sich Berlin 2013 mit Joshua Oppenheimers eindrucksvoller Dokumentation „The Act of Killing“ – der leider nur in der Nebensektion Panorama lief – nicht traute, ermöglichte Alberto Barbera 2014 in Venedig. Mit „The Look of Silence“ – einer Art zweiten Teil der Dokumentation über das organisierte und massenhafte Abschlachten der Zivilbevölkerung, der […]
BFF On The Road: Zu Besuch auf der 72. La Biennale Di Venezia
Autorin SuT hat für Berliner Filmfestivals die 72. La Biennale di Venezia besucht und in ihrem Blog einige Entdeckungen auf ihrer cineastischen Reise gemacht. Am Ende lösten die Entscheidungen der Jury um Alfonso Cuarón, Diane Kruger & Co Diskussionen aus. Nicht zum ersten Mal in der Festivalgeschichte der Filmfestspiele von Venedig - Anlass, die Neutralität der Festival-Juries in Frage zu stellen.
„Der Sommer mit Mama“ („Que Horas Ela Volta“) von Anna Muylaert
Ein Land im Wandel Zwei Frauen, zwei Generationen, zwei Welten und eine Frage: Wer ist hier der Boss? Ihre soziale Rangordnung hat Val, seit 17 Jahren Dienstmädchen und Nanny für den Sohn einer angesehenen Familie in Sao Paolo, tief verinnerlicht und nie in Frage gestellt. Nie käme ihr in den Sinn, die Regeln ihrer Hausherren […]
„Manuscripts Don’t Burn“ von Mohammad Rasoulof
Minutiös zeichnet der Regisseur und Drehbuchautor in seinem Film die Grausamkeit eines gewissenlosen Systems nach. Mit stoischer Ruhe schaut die Kamera den unbedarften und abgestumpften Mördern bei ihrer Arbeit zu, für die das Töten fast so banal ist, wie sich die Schuhe zu zubinden.
„Dessau Dancers – Wie der Breakdance fast sozialistisch wurde“ von Jan Martin Scharf
Ostklamauk aus der Retorte „Für Frieden und Sozialismus: Seid bereit!“ Immer bereit zeigen sich Alex, Matti, Frank und Michel, so scheint es. Für ihren Traum, Breakdance öffentlich tanzen zu dürfen, lassen sich die vier von der Staatsmacht zu Symbolträgern mit kulturpolitischem Auftrag umbügeln. Verheißungsvoll klingen die Karriereversprechungen der schnauzbärtigen, untersetzten, älteren Herren mit Erich-Honecker-Gedächtnisbrille, die […]
„Autómata“ von Gabe Ibáñez
Wer hat am Androiden gedreht? Im Jahr 2044 haben aggressive Sonnenstürme die Erdoberfläche in eine radioaktive Wüste verwandelt und es geschafft, die Menschheit um 99,7 % zu reduzieren. Nur noch 21 Millionen Menschen bewohnen den Planeten in den wenigen, übrig gebliebenen Städten. Angst und Verzweiflung, so heißt es im Prolog des Films, regieren die Gemüter. […]
„Als wir träumten“ von Andreas Dresen
Dani, Mark, Rico, Pitbul, Paul und Sternchen waren in den späten 80ern noch richtige Thälmann-Pioniere, bevor das System zusammenbrach und es plötzlich anders weiterging. Es waren wilde und chaotische, mutige und schonungslose Zeiten.
Berliner Fenster-Tagebuch zu den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2015
Für unseren treuen Partner, das Fahrgastfernsehen Berliner Fenster, haben wir während der 65. Berlinale ein Festival-Tagebuch geführt, das ihr hier nachlesen könnt...
„Pod electricheskimi oblakami“ („Under Electric Clouds“) von Aleksey German Jr.
Russland im Nebel Da braut sich was zusammen. Russland 2017. Über dem weiten Land liegt ein schwerer Wolkenteppich. Das Land erstickt in nasskalten, grauen Nebelschwaden, die durch die Nation wabern. An den Himmel projizierte Werbehologramme sind das einzige Licht, das die Menschen hier zu sehen bekommen. Russlands Zukunft sieht düster und hoffnungslos bedrückend aus. In […]
„Tell Spring Not to Come This Year“ von Saeed Taji Farouky & Michael McEvoy
Die beiden Filmemacher Saed Taji Farouky und Michael McEvoy stehen wahrhaftig im Auge des Orkans und filmen… die Gesichter der Hoffnungslosigkeit, die Verzweiflung und Angst des Krieges. Wofür das nackte Leben einsetzen? Ein zweites Vietnam? Faroukys und McEvoys Dokumentation ist schonungslos, weil sie mittendrin sind und so jenen ein Gesicht geben, die für den Westen nichts als abstrakte Zahlen und weit entfernte, komplizierte Geschichten sind. Ein überwältigendes Dokument, das von den anderen Löwen und Lämmern” erzählt und dem Kino eine alte, große Funktion zurückschenkt: Einblicke zu gewähren.
„The Yes Men Are Revolting“ von Laura Nix, Andy Bichlbaum, Mike Bonanno
Mit "The Yes Men” und "The Yes Men Fix The World" eroberten die Yes Men weltweit ihr Publikum. Doch auch diejenigen, denen ihre ersten beiden Filme unbekannt sind, haben vielleicht schon von den Aktionen der beiden Aktivisten gehört. Ein bei aller Ironie flammender Aufruf für mehr Eigeninitiative.
65. Internationale Filmfestpiele Berlin: Kino-Tipps für 2015
Wir haben uns in diesem Koloss von einem Programm der 65. Internationalen Filmfestspiele Berlin umgesehen und einige Filmtipps für euch gesammelt, mit denen ihr gut für den Vorverkauf gewappnet sein solltet...
SuT
alle Autor*innenQUO VADIS, AIDA? von Jasmila Žbanić
Jasmila Žbanićs QUO VADIS, AIDA? ist quasi buchstäblich ein Aufruf gegen das Vergessen und eine mahnende Erinnerung daran, wie Krieg die Menschen um ihr Leben betrügt.
BAD TALES (FAVOLACCE) von Damiano und Fabiano D’Innocenzo
Für FAVOLACCE (BAD TALES) erhielten die 1988 geborenen Brüder Damiano und Fabiano D'Innocenzo bei der 70. Berlinale den Silbernen Bären für das Beste Drehbuch.
DOCH DAS BÖSE GIBT ES NICHT von Mohammad Rasoulof
In vier Episoden erzählt DOCH DAS BÖSE GIBT ES NICHT von Schuld, Moral und individueller Verantwortung. Eigene Erfahrungen und Geschichten sind es, die der seit 2017 im Iran erneut festgehaltene Regisseur in seinem heimlich und an der Zensur vorbei gedrehten Film verarbeitet.
Best of 2020 – Die TOP TEN Filme und Serien der BFF-Redaktion
Welche (Kurz)filme und Serien haben die BFF-Autor*innen am meisten beeindruckt in 2020? Hier findet ihr das "Best of" oder die TOP TEN der Redaktion, die so vielseitig ist, wie ihre Autor*innen.
Weihnachten im Film oder Weihnachten mit Film: Die Lieblinge der Redaktion
Ihr sucht noch passende Weihnachtsfilme für die Feiertage 2020? Die BFF-Redaktion hat da vielleicht ein paar Tipps: Hier findet ihr die festlichen Lieblingsfilme der Redaktion.
62. Nordische Filmtage Lübeck vom 4. – 8. November 2020 online
UPDATE: Verlängert bis 11. Nov!!! Nun doch nicht mehr hybrid, sondern virtuell: Die 62. Nordischen Filmtage Lübeck mit einem umfassenden Programm, zum letzten Mal unter der Festivalleiterin Linde Fröhlich.
70. Berlinale: Das Festival-Tagebuch vom Berliner Fenster und Berliner Filmfestivals
SuT & Denis Demmerle führten das gemeinsame Tagebuch zur Berlinale 2020 für das Berliner Fenster und Berliner Filmfestivals. Hier könnt ihr die bewegenden Festivaltage noch einmal erleben...
70. Berlinale: Programmtipps der Redaktion
Das neue Berlinale-Führungsduo Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek feierte mit der 70. Jubiläumsausgabe der Berlinale seine Premiere. Das leicht verschlankte Programm zählt immer noch über 350 Filme, die Berliner Filmfestivals-Redaktion hat 25 Empfehlungen aus dem 2020er Programm für euch...
„Gott existiert, ihr Name ist Petrunya“ von Teona Strugar Mitevska
In der Ruhe liegt die Kraft Mazedonien 2018. Es fühlt sich an „wie im Mittelalter“, erklärt eine Journalistin (Labina Mitevska) in die Kamera. Sie berichtet von einem Vorfall in Stip, einem ländlichen Ort, dem patriarchale Werte und Traditionen Struktur geben. Frauen sind hier reduzierte Persönlichkeiten, entweder unsichtbar oder verrückt, je nachdem ob sie gehorsam folgen […]
„B-Movie – Lust & Sound in West-Berlin“ von Jörg A. Hoppe, Klaus Maeck, Heiko Lang
West-Berlin in den späten 70ern und den frühen 80ern. Die Stadt war noch abgefuckter als Manchester. "Ein Disneyland für Depressive.” Hierher flüchteten sich Wehrdienstverweigerer, Träumer und die Avantgarde einer neuen, punkigen Welt.
Berlinale 2019: Tagebuch vom Film Festival
Für unseren Partner Berliner Fenster haben wir die 69. Berlinale in einem Tagebuch begleitet. Hier die 2019er Ausgabe des Filmfestivals im Rückblick...
Wettbewerbsfilme der 2019er Berlinale im Kritikerspiegel
Die Berliner Filmfestivals-Redaktion hat den Wettbewerb der 69. Berlinale unter die Lupe genommen. Hier die Favoriten und Enttäuschungen der KritikerInnen...
Berlinale 2019: Kino- und Film-Empfehlungen der Berliner Filmfestivals Redaktion
22 aus 400! Von 7. bis 17. Februar elektrisiert die 69. Berlinale Berlin und die ganze Filmwelt. Die Berliner Filmfestivals Redaktion hat sich das umfangreiche Programm vorab sehr genau angesehen und folgende Filmtipps für euch...
Around the World in 14 Films: Festivalkino für Berlin
Immer am Ende des Jahres zieht Around the World in 14 Films eine cineastische Bilanz und präsentiert hochkarätiges Festivalkino in Berlin. Die Berliner Filmfestivals-Redaktion hat sich im Programm umgesehen und eine Reihe Empfehlungen parat...
„Touch Me Not“ von Adina Pintilie
Mach dich nackig In Zeiten der Krise des Privaten löst ein Film wie „Touch Me Not“ vielleicht bei dem einen oder anderen Zuschauer Phantomschmerzen aus. Der Film, den die Filmemacherin Pintilie laut eigenen Aussagen zur persönlichen Therapie produzierte und in dem ihr lange nicht klar war, wohin die Reise gehen soll, nötigt den Zuschauer 125 […]
„Herzstein“ von Gudmundur Arnar Gudmundsson
Schweres Herz Sattes weites Wiesenland soweit das Auge gucken kann. Am Horizont faltet der mittelatlantische Rücken seine Gebirgskette auf, umschlungen von fedrigen Wolkenformationen, die sich dorthin verirrt haben und nun an den Bergspitzen zu rasten scheinen. Die klare Luft trennt die grau-weiß-blauen Wetterfarben sauber und kontrastreich voneinander. Wie ausgemalt legt sich die erhaben wilde Landschaft […]
„Körper und Seele“ (OT: „Testről és lélekről“/ ENG: „On Body and Soul“) von Ildikó Enyedi
Träume im Schlachthof Ein Schlachthof als Ort des Tötens, der Präzision und der Zerlegung, der Routinen, des abgründigen Humors und einer romantischen Begegnung: Lebensfeindlicher kann dieser Ort für Gefühle wohl kaum sein. Doch gleich zu Beginn im Film klärt Endre (Géza Morcsányi), der Chef des Schlachtbetriebes, diesen Irrtum auf. In einem Mitarbeitergespräch macht er einem […]
14 Films: Das Ohr am Puls der Zeit
Around the World in 14 Films macht Quote. Über ein Drittel der Filme im Programm sind von Regisseurinnen. Auch darüber hinaus ermöglicht das Festival in diesem Jahr unterschiedlichste Einblicke in die weibliche Lebenswelt.
12. Around the World in 14 Films im Kino in der Kulturbrauerei
Around the World in 14 Films fasst immer zum Ende des Kalenderjahres das Filmjahr zusammen. Ergebnis ist ein Best-Of der großen Filmfeste wie Cannes, Venedig oder Toronto. Die Redaktion hat sich das hochkarätige Programm angesehen und kennt DIE Filme, die keiner verpassen sollte...
„The Party“ von Sally Potter
Bourgeoises Gemetzel Mit der Instrumentalversion von „Jerusalem“ – der neben „God save the Queen“ bestehenden heimlichen zweiten Nationalhymne der Briten, die aus einem Gedicht William Blakes hervorging – stellt Sally Potter („The Tango Lesson“, „Ginger & Rosa“) gleich zu Beginn ihrem Film einen subtilen Kommentar auf die Gegenwart voran: England befinde sich in sehnsüchtiger Erwartung […]
Die 67. Berlinale: Das BFF-Tagebuch im Berliner Fenster
Das größte Publikumsfestival der Welt fand von 9. bis 19. Februar in den Kinos der Hauptstadt statt. Für das Berliner Fenster führten die Autorinnen von Berliner Filmfestivals ein Berlinale-Tagebuch. Das Filmfest im Schnelldurchlauf und Rückblick…
Kino- und Film-Empfehlungen der Redaktion zur Berlinale 2017
399 Filme aus 72 Ländern warten in insgesamt 923 Vorführungen auf passionierte Cineasten. Berliner Filmfestivals hat 38 Filmtipps, damit in der Fülle nicht der Überblick verloren geht...
Hellas Filmbox 2017 im Kino Babylon-Mitte in Berlin
Die “New Greek Wave” hat inzwischen weitere Talente geboren. Diesen widmet sich das “Hellas Filmbox Berlin”-Filmfestival, das vom 18. bis 22. Januar 2017 im Kino Babylon stattfindet. Diese zweite Ausgabe widmet sich primär dem “Neuen Griechischen Film”. Wir haben uns das Programm angesehen...
„Interruption“ von Yorgos Zois
Störbild Als im Oktober 2002 im Moskauer Dobrowka Theater im zweiten Akt des patriotischen Musicals „Nord Ost“ ein maskierter Mann die Bühne betritt und mit einer Kalaschnikow in die Luft schießt, sollen viele der über 800 Theaterbesucher zunächst nicht geglaubt haben, dass dieser Part nicht zum Stück gehört und sie in Wirklichkeit Opfer einer Geiselnahme […]
BFF on the Road: 64. San Sebastian Film Festival
Im wilden Norden Spaniens rauschen die Wellen an die felsige Küste und berauscht internationales Spitzenkino die Einheimischen. Berliner Filmfestivals-Autorin SuT war "on the Road" und berichtet vom 64. San Sebastian Film Festival. ..
BFF on the Road: 58. Nordische Filmtage Lübeck
Berliner Filmfestivals-Autorin SuT war für das Magazin On The Road - und zwar auf den 58. Nordischen Filmtagen in Lübeck und mehr als erwartet, da das Festival dank besonderer (nicht nur cineastischer) Ausflüge zu ganz neuen Horizonten aufbrach...
„A Good American“ von Friedrich Moser
Von Überwachungsprogrammen und guten Amerikanern Der auf einem AB hinterlassene Anruf einer US-Amerikanerin, die sich aus einem der am 11. September 2001 entführten Flugzeuge heraus von ihrer Familie verabschiedet, setzt gleich zu Beginn den Ton für die kommenden 100 Filmminuten. Auf die emotionale Dramatik des Abschieds folgt der erste Kommentar von Bill Binney, dem Mann, […]
„Snowden“ von Oliver Stone
Der Mann hinter den Enthüllungen „Geheimhaltung ist Sicherheit. Sicherheit bedeutet Sieg“ heißt es an einer Stelle im Film. Oliver Stone ist sich sicher, dass die Schutzbekenntnisse der Regierungsbehörden, im Sinne der „gebt uns eure Unterstützung und wir sorgen für eure Sicherheit“-Verlautbarungen mehr mit den Worten, die in Deutschland in den 30er Jahren schon einmal gesagt […]
„24 Wochen“ von Anne Zohra Berrached
Alles anders Und plötzlich ist nichts mehr wie es war. Auf einen Schlag ist die innere Sicherheit dahin, die Welt so fremd und weit entfernt. Alles Vertraute ertrinkt in einem undefinierbar grauen Rauschen. Jeder ist auf sich zurückgeworfen, belauscht sein Innerstes und versucht dem Geist der Orientierungslosigkeit energisch Paroli zu bieten. Doch es gibt hier […]
„Zero Days“ von Alex Gibney
Nullpunkt Ob utopische Fantastereien oder die dramatische Rückschau auf historische Katastrophen, das Kino liebt Weltuntergangsszenarien. Während sich die einen eher in spektakulären Actionkrachern apokalyptisch entladen, erinnern die anderen meist mit mahnendem Gestus an düstere Vergangenheiten. Zur Überwindung der Desaster dienen (Super-) Helden oder schlicht der Faktor Zeit, auch wenn letzterer häufig eher in ambivalenter Form […]
„Maggie’s Plan“ von Rebecca Miller
Chaosknoten „Beziehung“ Dass es für eine Frau leichter ist, mit 30 Jahren von einer Atombombe getroffen zu werden, als noch einen passenden Mann zu finden, wissen wir, seit Dorris Dörrie dieses Geheimnis 1994 in „Keiner liebt mich“ lüftete. Wie es sich also anfühlen muss für Maggie, Mitte 30, Single mit Kinderwunsch und bisher immer nur […]
„The Lobster“ von Yorgos Lanthimos
Amour Fou In einer Welt, in der das Maß aller Dinge von der gemeinsamen Schnittmenge zwischen Paaren bestimmt wird, regiert ein absurdes Übermaß an Gleichklang. Eine absonderliche Vorstellung von gesellschaftlicher Einheit, die aber durch die vermeintliche gemeinschaftliche Harmonie vor allem Ruhe im Dschungel der Gefühle zu sein verspricht. Yorgos Lanthimos neuer Geniestreich beschreibt eine düstere […]
„Müllhubschrauber“ („Sophelikoptern“) von Jonas Selberg Augustsen
Bruegel trifft Jarmusch in Schweden Jonas Selberg Augustsens Langfilm-Debüt „Müllhubschrauber“ (aka „Sophelikoptern„, „The Garbage Helicopter„) erwischt den Zuschauer erst leise und langsam, dann aber mit voller Wucht. Diese schwedische Version von Jim Jarmuschs „Stranger than Paradise“ ist eines der brillantesten Werke der letzten Dekade. Jonas Selberg Augustsen selbst bezeichnet seinen Film als „A Tribute to […]
Unknown Pleasures 2016 erstmals im Arsenal Institut für Film und Videokunst e.V. Kino in Berlin
Die inzwischen achte Ausgabe des American Independent Film Fest Unknown Pleasures widmet sich in einem diesjährigen Schwerpunkt dem Werk des us-amerikanischen Dokumentarfilmpioniers Ed Pincus. Darüber hinaus nimmt UP #8 in gewohnter Manier den US-Indie in seinen Fokus!
„The Hateful 8“ von Quentin Tarantino
Mr. Vengeance 1994 machte Tarantino mit „Pulp Fiction“ den ‚Pulp‘ zur Popkultur und erhob die bis dahin ihr Nischendasein fristende B-Movie-Kunst in den Mainstream. 21 Jahre, acht Filme und zwei Oscars später hat sich der „Meister“ inzwischen vom nerdigen Kultregisseur nicht nur zur Ikone der Filmgeschichte verpuppt, sondern wie nebenbei auch noch zum Klempner historisch […]
„A War“ von Tobias Lindholm
Der Übermensch Krieg ist Chaos und damit ein in sämtlichen zivilisationstheoretischen Fundamenten aufgelöster und unübersichtlicher Zustand. Unberechenbarkeit, beständige Bedrohung, irrationales Verhalten unterschiedlichster Kriegsparteien und Konfliktherde, die in ihrer Komplexität kaum greifbar scheinen, dominieren das Tagesgeschäft in sogenannten Krisenregionen. Übermenschliche Fähigkeiten braucht es, um in diesem feindlichen Umfeld nicht nur zu überleben, sondern nach Plan zu […]
„Beti und Amare“ von Andy Siege
Surreales Märchen für wehrhafte Mädchen 2014 wurden mit Ana Lily Amirpours „A Girl walks home alone at night„, Zeresenay Meharis „Das Mädchen Hirut“ und Andy Sieges „Beti und Amare“ völlig unabhänig voneinander gleich drei Filme produziert, die alle um ein gemeinsames Thema kreisen: Wie schlagen unterdrückte Frauen in einer von männlicher Willkür dominierten Welt zurück? […]
„Trumbo“ von Jay Roach
„Wo Angst regiert, herrscht Hysterie“ (Dalton Trumbo) „Das ist der Beginn eines amerikanischen Konzentrationslagers für Schriftsteller.“ Mit diesem Satz verließ einer der erfolgreichsten Drehbuchautoren seiner Zeit am 28. Oktober 1947 seinen Platz nach seiner Anhörung vor dem „House Un-American Activities Committee“ (HUAC). Dalton Trumbo („Roman Holiday“, „Spartacus“, „Papillon“) zählte zu den über 40 Personen aus […]
66. Berlinale: „Smrt u Sarajevu“ („Death in Sarajevo“) von Danis Tanovic – Silberner Bär
Im Herzen Europas Zum 101. Jahrestag der Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie enthüllte im Juni 2015 der serbische Politiker Tomislav Nikolić in Belgrad unter großem Jubel das Denkmal für einen Mörder, den serbischen Nationalisten Gavrilo Princip. Eine Provokation. Ein Ehrenmal für den 19-Jährigen, dessen Tat als Ausgangspunkt für den Ausbruch des […]
66. Berlinale: „Hele Sa Hiwagang Hapis“ („A Lullaby To The Sorrowful Mystery“) von Lav Diaz – Silberner Bär
Der museale Expander „You’re free. You can go home and fuck your wife or marry your girlfriend, you come back the film is still rolling. It’s about life. Ultimately, cinema is about life itself.“ Etwas kaltschnäuzig begegnet Lav Diaz einem Journalisten des Inquirer.net Magazins auf die Frage nach dem Gegenstand der Zeit in seinen Filmen. […]
„Seefeuer“ (Ot: „Fuocoammare“) von Gianfranco Rosi – Goldener Bär
Der blinde Fleck Stockfinster liegt die Nacht über dem Mittelmeer und vereint sich mit ihm zu einer schwarzen Fläche, in der man Himmel und Erde nicht mehr voneinander unterscheiden kann. Eine Art Schleier des Schicksals, dem sich Menschen blind anvertrauen, weil Hunger, Not und Elend sie aus dem eigenen Haus warfen und auf die See […]
66. Berlinale: „Sufat Chol“ von Elite Zexer
Der lange Weg zur neuen Ordnung Traditionen reifen über Jahrhunderte durch beständiges, rituelles Einüben normierter Ordnungsmuster. Ihre stete Wiederholung führt dazu, dass sich diese Normen und Regeln immer tiefer in die Biographie einer Kultur hineinfräsen und damit fortwährend die bestehende Ordnung manifestieren. Und dennoch ändern sich die Dinge von Zeit zu Zeit. Nur braucht es […]
28th European Film Awards in Berlin
Alle zwei Jahre vergibt die European Film Academy ihren Europäischen Filmpreis in Berlin, ihrem Heimsitz. Eigentlich kommt alljährlich die Branche zusammen, um mit der Preisvergabe das europäische Kino zu feiern. Allerdings dämpften in diesem Jahr die politischen Ereignisse, die ganz Europa überschatten, deutlich die Feierlaune der Academy. Als Agnieszka Holland (Regie: „Hitlerjunge Salomon„; Drehbuch: „Drei […]
Filmreihe im Kino Arsenal: The Pursuit of Happiness – Screwball Comedy
Das Kino Arsenal, widmet sich im Dezember und Januar mit 20 Filmen ausgiebig der Screwbal Comedy und wirft einen Blick zurück auf die Anfänge emanzipatorischen Aufbegehrens und die sozialen Unterschiede und gesellschaftlichen Herausforderungen des noch jungen 20. Jahrhunderts. Hier einige Tipps der Redaktion...
„Sivas“ von Kaan Müjdeci
Wo die wilden Kerle wohnen „Das einzige Problem, das wir heute haben, ist die Welt der Männer, weil sie die Ursache allen Übels sind.“ (Kaan Müjdeci) Mit seinem ersten Spielfilm „Sivas“ debütierte Regisseur Kaan Müjdeci direkt im Wettbewerb der 71. Mostra del Cinema di Venezia neben Regisseuren wie Peter Bogdanovich, Roy Andersson oder David Gordon […]
„Virgin Mountain“ von Dagur Kári
Wie man sich von selbst angelegten Fesseln im Leben befreit und sich wieder auf den Weg macht, erzählt Dagur Káni in seinem Film "Virgin Mountain". Im Zentrum steht Fúsi, ein schwer übergewichtiger, scheuer Mittvierziger, der sich selbst ins Aus bugsiert hat und von Nachbarn wie Arbeitskollegen gemobbt wird. Doch er ist nicht so allein, wie er immer annahm.
BFF On The Road: Nordische Filmtage Lübeck 2015
Für Berliner Filmfestivals besucht Autorin SuT die 57. Ausgabe der Nordischen Filmtage in Lübeck. Das Festival genießt einen herausragenden Ruf und gewährt Einblicke in das oft beeindruckende Schaffen der Cinematographien Skandinaviens. Ein Blick nach Norden, der sich lohnt!
„El Club“ von Pablo Larraín
Fünf von der Kirche verbannte Männer leben in einem verlassenen Küstenort unter einem Dach mit Mutter Monica. Sie ist ihr partner in crime, wenn sie nicht gerade den Haushalt der Männer schmeißt. Doch als es einer der Pater zu Tode kommt, werden Untersuchungen eingeleitet, gegen die sich die Gemeinschaft zur Wehr setzt. Für den Film bekam Larraín auf der Berlinale 2015 den Großen Preis der Jury.
BODY von Malgorzata Szumowska
Bei der Berlinale 2015 gewann Malgorzata Szumowska für BODY den Silbernen Bären für die Beste Regie. Dass seelisches Leid echte körperliche Schmerzen verursacht, ist bekannt. Seit Olga ihre Mutter verloren hat, verbietet sie sich jedes Recht auf Genuss. Egal was sie isst, es darf nicht im Körper bleiben. Nach ihrem letzten Selbstmordversuch ist sie nun in stationärer Behandlung.
„The Look of Silence“ von Joshua Oppenheimer
Banalität des Bösen Was sich Berlin 2013 mit Joshua Oppenheimers eindrucksvoller Dokumentation „The Act of Killing“ – der leider nur in der Nebensektion Panorama lief – nicht traute, ermöglichte Alberto Barbera 2014 in Venedig. Mit „The Look of Silence“ – einer Art zweiten Teil der Dokumentation über das organisierte und massenhafte Abschlachten der Zivilbevölkerung, der […]
BFF On The Road: Zu Besuch auf der 72. La Biennale Di Venezia
Autorin SuT hat für Berliner Filmfestivals die 72. La Biennale di Venezia besucht und in ihrem Blog einige Entdeckungen auf ihrer cineastischen Reise gemacht. Am Ende lösten die Entscheidungen der Jury um Alfonso Cuarón, Diane Kruger & Co Diskussionen aus. Nicht zum ersten Mal in der Festivalgeschichte der Filmfestspiele von Venedig - Anlass, die Neutralität der Festival-Juries in Frage zu stellen.
„Der Sommer mit Mama“ („Que Horas Ela Volta“) von Anna Muylaert
Ein Land im Wandel Zwei Frauen, zwei Generationen, zwei Welten und eine Frage: Wer ist hier der Boss? Ihre soziale Rangordnung hat Val, seit 17 Jahren Dienstmädchen und Nanny für den Sohn einer angesehenen Familie in Sao Paolo, tief verinnerlicht und nie in Frage gestellt. Nie käme ihr in den Sinn, die Regeln ihrer Hausherren […]
„Manuscripts Don’t Burn“ von Mohammad Rasoulof
Minutiös zeichnet der Regisseur und Drehbuchautor in seinem Film die Grausamkeit eines gewissenlosen Systems nach. Mit stoischer Ruhe schaut die Kamera den unbedarften und abgestumpften Mördern bei ihrer Arbeit zu, für die das Töten fast so banal ist, wie sich die Schuhe zu zubinden.
„Dessau Dancers – Wie der Breakdance fast sozialistisch wurde“ von Jan Martin Scharf
Ostklamauk aus der Retorte „Für Frieden und Sozialismus: Seid bereit!“ Immer bereit zeigen sich Alex, Matti, Frank und Michel, so scheint es. Für ihren Traum, Breakdance öffentlich tanzen zu dürfen, lassen sich die vier von der Staatsmacht zu Symbolträgern mit kulturpolitischem Auftrag umbügeln. Verheißungsvoll klingen die Karriereversprechungen der schnauzbärtigen, untersetzten, älteren Herren mit Erich-Honecker-Gedächtnisbrille, die […]
„Autómata“ von Gabe Ibáñez
Wer hat am Androiden gedreht? Im Jahr 2044 haben aggressive Sonnenstürme die Erdoberfläche in eine radioaktive Wüste verwandelt und es geschafft, die Menschheit um 99,7 % zu reduzieren. Nur noch 21 Millionen Menschen bewohnen den Planeten in den wenigen, übrig gebliebenen Städten. Angst und Verzweiflung, so heißt es im Prolog des Films, regieren die Gemüter. […]
„Als wir träumten“ von Andreas Dresen
Dani, Mark, Rico, Pitbul, Paul und Sternchen waren in den späten 80ern noch richtige Thälmann-Pioniere, bevor das System zusammenbrach und es plötzlich anders weiterging. Es waren wilde und chaotische, mutige und schonungslose Zeiten.
Berliner Fenster-Tagebuch zu den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2015
Für unseren treuen Partner, das Fahrgastfernsehen Berliner Fenster, haben wir während der 65. Berlinale ein Festival-Tagebuch geführt, das ihr hier nachlesen könnt...
„Pod electricheskimi oblakami“ („Under Electric Clouds“) von Aleksey German Jr.
Russland im Nebel Da braut sich was zusammen. Russland 2017. Über dem weiten Land liegt ein schwerer Wolkenteppich. Das Land erstickt in nasskalten, grauen Nebelschwaden, die durch die Nation wabern. An den Himmel projizierte Werbehologramme sind das einzige Licht, das die Menschen hier zu sehen bekommen. Russlands Zukunft sieht düster und hoffnungslos bedrückend aus. In […]
„Tell Spring Not to Come This Year“ von Saeed Taji Farouky & Michael McEvoy
Die beiden Filmemacher Saed Taji Farouky und Michael McEvoy stehen wahrhaftig im Auge des Orkans und filmen… die Gesichter der Hoffnungslosigkeit, die Verzweiflung und Angst des Krieges. Wofür das nackte Leben einsetzen? Ein zweites Vietnam? Faroukys und McEvoys Dokumentation ist schonungslos, weil sie mittendrin sind und so jenen ein Gesicht geben, die für den Westen nichts als abstrakte Zahlen und weit entfernte, komplizierte Geschichten sind. Ein überwältigendes Dokument, das von den anderen Löwen und Lämmern” erzählt und dem Kino eine alte, große Funktion zurückschenkt: Einblicke zu gewähren.
„The Yes Men Are Revolting“ von Laura Nix, Andy Bichlbaum, Mike Bonanno
Mit "The Yes Men” und "The Yes Men Fix The World" eroberten die Yes Men weltweit ihr Publikum. Doch auch diejenigen, denen ihre ersten beiden Filme unbekannt sind, haben vielleicht schon von den Aktionen der beiden Aktivisten gehört. Ein bei aller Ironie flammender Aufruf für mehr Eigeninitiative.
65. Internationale Filmfestpiele Berlin: Kino-Tipps für 2015
Wir haben uns in diesem Koloss von einem Programm der 65. Internationalen Filmfestspiele Berlin umgesehen und einige Filmtipps für euch gesammelt, mit denen ihr gut für den Vorverkauf gewappnet sein solltet...