BFF on the Road: FICCI 56 – International Film Festival Cartagena


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Cartagena’s 56th International Film Festival: Renaissance des iberoamerikanischen Kinos

Der triumphierende ¡que viva Chile! Ausruf des Produzenten Patricio Escala und Regisseurs Gabriele Osorio, die in diesem Jahr den Oscar für den Besten Animationskurzfilm gewannen, war wohl einer der unvergesslichsten Momente der Award Gala. Die beiden hatten allen Grund zu feiern, denn „Historia de un Oso“ (Trailer „Bear Story“) war Chiles erster Oscar überhaupt. Aber Escala und Osorio waren nicht die einzigen, mit denen Lateinamerika am vergangen Sonntag den Oscars seinen Stempel aufdrückte. Kolumbien erschien erstmals auf der Bildfläche mit Ciro Guerra’s „El Abrazo del Serpiente“, (Trailer) der für den Besten Fremdsprachigen Film nominiert war und indirekt gewann auch Mexiko ganz groß, mit seinem Duo Iñárritu-Lubezki. Alejandro Gonzales Iñárritu nahm mit „The Revenant“ das zweite Jahr in Folge den Oscar für die Beste Regie entgegen, während Emmanuel Lubezki schon zum dritten Mal als „Bester Kameramann“ ausgezeichnet wurde.

In gewisser Hinsicht scheint es, als hätten die 88. Academy Awards den Platz gefestigt, den sich das lateinamerikanische Kino in den letzten Jahren errungen hat. Das Kino in der Region blüht, die Welt goutiert es und belohnt seine Entfaltung. Ein Blick auf die Academy Entscheidungen zeigt, Emmanuel Lubezki ist einer der erfolgreichsten Stammgäste der Akademie – er hält inzwischen den Rekord mit seiner dreimaligen Auszeichnung, in drei aufeianderfolgenden Jahren – und Mexiko stellt ebenfalls drei Jahre in Folge die Regisseure, die zu den besten ihres Faches gewählt wurden: Alfonso Cuarón („Gravity“, 2014) and Alejandro G. Iñárritu („Birdman“, 2015 and „The Revenant“, 2016). Aber die Erfolge Lateinamerikas machen sich auch außerhalb der Vereinigten Staaten bemerkbar. Allein im Jahr 2015 dominierte die Region die renommiertsten Filmfestivals Europas. Venezuelas „Desde Allá“ von Lorenzo Vigas gewann den Goldenen Löwen auf den 72. Internationalen Filmfestspielen Venedig und Argentinien nahm den Silbernen Löwen für die Beste Regie für Pablo Traperos Film „El Clan“ (hier geht es zur BFF Kritik) entgegen. Und auch in Cannes zählten Mexiko und Kolumbien zu den großen Gewinnern. Die Goldene Kamera der 68. Filmfestspiele in Cannes für das beste Debüt ging an César Acevedos „La Tierra y la Sombra“ (Trailer). Mexiko wurde für Michel Francos „Chronic“ (Trailer)der Preis für das Beste Drehbuch zuerkannt.

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