Living Archive des Arsenal Berlin im Silent Green Kulturquartier

Ein lebendiges Archiv im ehemaligen Weddinger Krematorium


Das Arsenal-Filmarchiv im Silent Green Kulturquartier © Henning Koch

Seit 1971 erstellt das Arsenal von den Filmen der Berlinale-Sektion „Forum“ deutsch untertitelte Kopien. Darunter befinden sich einige Unikate, von denen weltweit keine weiteren Kopien mehr auffindbar sind. Sie werden auf diese Weise weiterhin für die Zukunft erhalten, auch wenn die Originalelemente im Produktionsland durch schlechte Lagerungsbedingungen oder äußere Einflüsse unbrauchbar wurden oder verschollen sind.

Ein Großteil der aufbewahrten Filme konnte bisher nicht digitalisiert werden. Die hierfür benötigten finanziellen Mittel stehen häufig nur Klassikern, kommerziell erfolgreichen Werken oder Teilen des institutionellen Kanons zur Verfügung. Neben Werken von prominenten Filmemachern des Weltkinos wie Andrej Tarkowskij, Nagisa Oshima, Bela Tarr, Ulrike Ottinger oder Chris Marker finden jährlich bis zu 100 Filme häufig noch unbekannter Regisseure Eingang in die Sammlung. In den letzten Jahren waren dies beispielsweise 80 Kurz- und Langfilme aus den arabischen Ländern. An einem derartigen kulturellen Austausch und praktischen Nutzen verdeutlicht das Living Archive weiterhin die Relevanz eines analogen Filmarchivs für die Gegenwart.

Henning Koch

Living Archive des Arsenal Berlin
im Silent Green Kulturquartier (Gerichtstr. 35, 13347 Berlin-Wedding)

1 2