Film:ReStored_03: Filmkunst im Spiegel des Fernsehbildschirms
Die Relevanz des Fernsehens für die Geschichte des deutschen Kinos wird häufig vernachlässigt. Vom Neuen Deutschen Film der 1960er Jahre bis in die Gegenwart haben die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten jedoch aufstrebende Nachwuchsregisseure gefördert und auch Kinoerfolge von Fernsehwerken ermöglicht. Das Festival Film:ReStored_03 beschäftigt sich vom 25. bis 28. Oktober 2018 im Kino Arsenal am Potsdamer Platz mit der Digitalisierung des Filmerbes. Mit insgesamt elf größtenteils digital restaurierten Werken liegt der Schwerpunkt in diesem Jahr auf dem Zusammenspiel von Film- und Fernseharchiven.
Zahlreiche Regisseure, die für das Fernsehen auf dem kleinen Bildschirm gearbeitet haben, ließen sich in ihren dramaturgischen und ästhetischen Ansprüchen nicht durch dieses Medium einschränken. Die DDR-Filmemacherin Helke Misselwitz schuf mit ihrem langjährigen Kameramann Thomas Plenert für ihre Reflexion über die Nachwendezeit in „Engelchen“ (1996) poetische Bilder. Die eindrücklichen Großaufnahmen des Gesichts der introvertierten Ramona (Susanne Lothar), die sich in den unwirtlichen Räumen des Films in einen polnischen Zigarettenschmuggler verliebt, können erst auf der Leinwand richtig zur Geltung kommen.

„Shirins Hochzeit“ (1976) von Helma Sanders-Brahms ist ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit von Film und Fernsehen. Foto: Deutsche Kinemathek
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