„Gefühlt Mitte Zwanzig“ von Noah Baumbach


Die Protagonisten in "Gefühlt Mitte Zwanzig": Josh (Ben Stiller) und Cornelia (Naomi Watts). Foto: Filmfest München

Die Protagonisten in „Gefühlt Mitte Zwanzig“: Josh (Ben Stiller) und Cornelia (Naomi Watts). Foto: Filmfest München

Drama, Baby?

Josh (Ben Stiller) und Cornelia (Naomi Watts) sind Mitte Vierzig, kinderlos und kreativ. Sie arbeitet als Produzentin für ihren Vater, einen renommierten Dokumentarfilmer. Josh ist ebenfalls Dokumentarfilmer, arbeitet jedoch seit einem Jahrzehnt an einem ambitionierten Langzeitprojekt über einen amerikanischen Intellektuellen.

Die wichtigen Fragen des Lebens haben sich mehrfach gestellt und wurden ebenso häufig beantwortet. Man hat sich gegen Kinder entschieden, Routine herrscht dennoch im Beziehungsleben. Sollte man doch mal spontan in den Urlaub fahren wollen, dient Joshs Film als dankbare Ausrede.

Eines Tages lernt Josh in einer seiner Vorlesungen an der Volkshochschule ein junges Paar kennen. Der ambitionierte Filmaspirant Jamie (Adam Driver) und die Eismanufakteuse Darby (Amanda Seyfried) scheinen sich für seine Filme so sehr zu begeistern, dass sie ihn und Cornelia prompt zum Essen überreden. Die ungleichen Paare treffen sich daraufhin mehrmals. Während Josh und Cornelia die technologischen Neuerungen eifrig adaptieren, zelebrieren Jamie und Darby Retro in vollen Zügen. Hip-Hop tanzen und der Besuch bei einem Schamanen sind nur einige Stationen, die für die gefühlte Verjüngung der Mittvierziger sorgen.

Dabei vernachlässigen die beiden nicht nur ihre gleichaltrigen Freunde mit Kind (Beastie Boy Adam Horowitz spielt einen frischgebackenen Vater), sie verlieren auch den Bezug zu einander. Während Jamie seine Ideen sofort zu Filmen umsetzt und dabei Josh und Cornelias Beziehungen eigennützig anzapft, verliert Josh den Halt in seiner filmischen und realen Welt. Die Grenzen zwischen Freund und Feind verwischen dabei immer mehr.

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