„The King of Pigs“ von Sang-ho Yeon


"King of Pigs": Südkoreas Leistungssystem als Schweinestall. Foto: Drop Out Cinema

„King of Pigs“: Südkoreas Leistungssystem als Schweinestall. Foto: Drop Out Cinema

Die Hackordnung im Schweinestall

Animalisch geht es zu in „The King of Pigs“ („Dwae-ji-ui wang„). Frei nach der Darwin’schen Evolutionstheorie beschreibt der Film das Überleben des Stärkeren, adaptiert auf das Schulsystem in Südkorea. Nur hier wird das Alphatier nicht nach körperlichen Qualitäten sondern gesellschaftlicher Position und finanziellem Hintergrund auserkoren. „They are motherfuckers. And we are the pigs that are their food.” In Sang-ho Yeuns abgrundtief düsterem Animationsfilm gibt es nur Gewinner und Verlierer – nichts dazwischen.

Die Leinwand bleibt schwarz. Quälende, schuldbewusste Schreie sind aus dem Hintergrund zu vernehmen. Stranguliert liegt eine Frau regungslos auf dem Küchentisch. Ein Mann steht nackt vor einem Fenster und erkennt sich in dessen Spiegelung als hässliches Schwein wieder. Der Anfang des Films stiftet ordentlich Verwirrung und baut eine Spannung auf, die tatsächlich bis zum Ende erhalten bleibt.

Jong-Suk und Kyung-Min treffen sich nach 15 Jahren Funkstille wieder und lassen ihre grausame Schulzeit Revue passieren. Als Loser hatten beide wenig zu lachen. Jong-Suks Vater als Inhaber einer Karaoke-Bar und Kyung-Min aus Arbeiterverhältnissen – Grund genug, um in der Herdenordnung unten zu stehen und zum Abschuss freigegeben zu sein. Die beiden müssen sexuelle Demütigung und derbe Prügel über sich ergehen lassen. Das schweißt zusammen.

Hier einige Eindrücke vom Film…

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