„Warum hasst jeder Autos!“ von Stefan Vogt (März16)


Mit der Fragen "Warum mag jeder Würstchen" begann die Reihe von Stefan Vogt.

Mit der Fragen „Warum mag jeder Würstchen“ begann die Reihe von Stefan Vogt.

An jedem dritten Mittwoch im Monat können Filmemacher ihre Kurzfilme – ohne Anmeldung, ohne Vorauswahl, ohne Jury – beim Open Screening im Sputnik Kino Kreuzberg präsentieren und jeweils nach der Vorführung mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Unerwünschte Inhalte können vom Publikum mit mehrheitlich gezogener roter Karte gestoppt werden. Das Ganze ist somit so etwas wie ein Filmfestival ohne Netz und doppelten Boden, bei dem ausschließlich Filmemacher und Publikum entscheiden, was gezeigt wird.

Berliner-filmfestivals.de präsentiert euch einmal im Monat einen von den Veranstaltern ausgewählten Beitrag der letzen Open Screening-Ausgaben mit einem Interview. Bei uns erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und ihre Pläne. Nach Alles super! von Ralf Beyerle im Januar und „Der letzte Auftritt“ von Florian Sailer im Februar, präsentieren wir euch im März „Warum hasst jeder Autos!“ von Stefan Vogt.

Viel Vergnügen beim Interview mit Regisseur Stefan Vogt und seinem Kurzfilm!

Worum geht es in „Warum hasst jeder Autos!„?
Stefan Vogt:
Es geht um einen Wissenschaftler, der auf humorvolle Weise die Veränderung der modernen Umgebung durch den PKW schildert – ALLES WIRD GERADE!

Szene aus "Warum hasst jeder Autos", unser Open Screening-Kurzfilm des Monats März 2016.

Szene aus „Warum hasst jeder Autos“, unser Open Screening-Kurzfilm des Monats März 2016.

Wie ist die Idee dazu entstanden?
Alles fing mit einem Arte-Karambolage-Workshop in der Trickfilmklasse an der Kunsthochschule Kassel an. Da dort jeder frei ist und nie das macht was man ihm sagt, habe ich mir das offizielle Thema „Warum grillen die Deutschen so gern“ umgemünzt auf „Warum mag jeder Würstchen„. Dieser Film beschäftigt sich mit der Selbstverständlichkeit des Menschen, alles auf sich zu beziehen und schlechte Gewohnheiten zu zelebrieren – wie Massentierhaltung.
Weil der Film witzig wurde und schnell gemacht war, entschied ich mich nach meinem Studium, als ich schon ein halbes Jahr in der Pflege in Berlin gearbeitet hatte (puh!!!), mal ins Filmbusiness zu gehen und eine Serie aus „Warum!“ zu machen. Ein Kommilitone wurde Produzent und mein alter Prof Koproduzent. Das Schweizer Fernsehen und die Filmförderung halfen auch mit. Als wir die 20.000-Euro-Grenze überschritten hatten konnte ich mit dem Zeichnen loslegen.
Das Konzept der Serie ähnelte dem Piloten „Warum mag jeder Würstchen„: Anhand eines Alltagsgegenstands wird auf möglichst krude und unverständliche aber selbstbewusste Weise versucht, die Gesellschaft zu erklären. Bei „Warum hasst jeder Autos!“ geht es um die Beschleunigung der Gesellschaft. In „Warum mag jeder Hasselhoff“ setzte ich mich ganz vage mit Medien und Idolen auseinander. Bei „Warum mag jeder Internet“ beobachte ich das Verschmelzen der Menschheit. In „Warum ist der Tisch schräg“ hinterfrage ich die Zeit-/Raumwahrnehmung gepaart mit einem protestantischen Aktionismus. Was die Leute nach einer 80-sekündigen Folge mitnehmen ist in den seltensten Fällen das, was ich geplant habe. Wichtig für mich ist Entertainment und, dass sich jeder seine Gedanken machen kann.

War „Warum!“ von Anfang an als Serie konzipiert?
Nein. An Serienkonzepte denke ich nur, wenn ich an Geld denke. Macht aber auch Spaß.

Mit welcher Technik arbeitest du für die Animationen?
Digitaler Zeichentrickfilm.

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