Programm der Türkischen Filmwoche Berlin steht fest


Film: 10to11

Filmszene: 10to11

Zum bereits achten Mal zeigt die Türkische Filmwoche Berlin, die von 3. bis 12. Juni in den Kinos Broadway, Cinema Paris und Babylon Kreuzberg stattfindet, wie sich türkische Filmemacher ihrem Land zwischen Unterhaltung, Autorenkino und politischem Film nähern. Eröffnet wird das Festival, das in diesem Jahr unter dem Motto „Verbotene Liebschaften, kleine Sehnsüchte, große Träume“ steht, am 3. Juni im Cinéma Paris von Klaus Wowereit, der, zusammen mit dem Generalkonsul der Republik Türkei in Berlin, Mustafa Pulat, die Schirmherrschaft übernommen hat. Eröffnungsfilm ist die deutsch-türkische Koproduktion Takije – Im Gottes Namen von Regisseur Ben Verbong.

Neben Südkorea und Indien wird die Türkei als eines von drei Ländern gelistet, in dem einheimische Filme höhere Zuschauerzahlen finden als globale Box Office-Hits. In den letzten Jahren hat sich am Bosporus eine Filmindustrie entwickelt, in deren Fahrwasser der türkische Autorenfilm neue Chancen bekommt. Das türkische Arthauskino steht auf internationalen Festivals im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, zuletzt Semih Kaplanoglus´ Spielfilm Honig (Bal), der auf der Berlinale 2010 mit dem „Goldenen Bären“ ausgezeichnet wurde.

Neben dem Berlinale-Hauptpreisträger Honig (Kinostart: 26.8.) und der Vorpremiere des Debutfilms der Berliner Regisseurin Asli Özge, Men On The Bridge (Kinostart: 22.7.), ist auch Feo Aladağs bereits aus dem Berlinale-Panorama bekanntes Drama Die Fremde zu sehen, dessen Hauptdarstellerin Sibel Kekelli für ihre schauspielerische Leistung mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Zur Ehrenmord-Thematik des Films wird es nach der Vorführung des Films eine von der SPD-Abgeordneten Bilkay Öney moderierte Podiumsdiskussion geben, an der neben Aladağ auch Berlins Innensenator Ehrhart Körting teilnehmen wird.

Trailer Honig:

Einige der diesjährigen Filme stammen von Regisseuren türkischer Herkunft, die in Deutschland leben, oder wurden mit deutschen Produzenten koproduziert. Beide Länder haben ihre Zusammenarbeit im Filmbereich in den letzten Jahren intensiviert, ein Verdienst nicht zuletzt von Veranstaltungen wie den „Deutsch-türkischen Koproduktionstreffen„, die seit letztem Jahr vom Filmboard Berlin-Brandenburg initiiert werden. Für diese Initiative wird Kirsten Niehuus, Geschäftsführerin des Bereichs Filmförderung beim Medienboard, mit dem zweijährig vergebenen Ehrenpreis der Türkischen Filmwoche Berlin ausgezeichnet. Der Preis wird im Rahmen der Eröffnung der Filmwoche durch Klaus Wowereit am 3. Juni im Cinéma Paris vergeben.

Das gesamte Programm zum Download

Auf der Pressekonferenz im Broadway-Kino erzählen Filmwochenleiter Selcuk Sazak (rechts) und Pressessprecher Bernd Buder vom Eröffnungsfilm „Takiye: In Gottes Namen“ – einer deutsch-türkischen Co-Produktion mit politischer Brisanz.