Videoaktivismus im Kunsthaus Tacheles

Das NoDogma Freigeist Kurzfilmfestival fand 2008 das erste Mal in dem besetzten Haus (OUBS) in der Berliner Humboldt-Universität statt und war damals noch stark vom Freundeskreis der Veranstalter geprägt. OUBUS, das war die Offene Universität BerlinS, die 2003 gegründet wurde und im Sommer 2008 wieder schließen musste. Das Interesse an Videoaktivismus und die einzigartige Möglichkeit der Aktivisten, sich zu einem solchen Anlass zu treffen, wurde 2009 in der kurz darauf geräumten Brunnenstr.183 unter ähnlichen Umständen und mit Erfolg weitergeführt. Videoaktivisten aus dem ganzen Bundesgebiet trugen dort ihr Schaffen in den besetzen Räumen des Hauses vor.
Mittlerweile wurde eine neue Adresse für das Filmfestival gefunden: das Tacheles in der Oranienburger Straße. Und wieder sind die Voraussetzungen ähnlich. Das Kunsthaus ist weiterhin von der Schließung bedroht. Um so mehr bietet es den richtigen Rahmen für ein Kurzfilmfestival dieser Art. Geziegt werden aber nicht nur ernste – vielmehr schräge und persönlichen Kurzfilme. Und reichlich „… Trash, Propaganda, Drogen, Weltrevolution, Gewalt, Musikvideos, Streetart...“, wie es die Macher versprechen – bzw. androhen. Je nachdem, wie man das verstehen möchte. Ein Preis wurde in diesem Jahr ebenfalls ausgelobt: „Es gibt ´Das Goldene Dingsdabums´ in den merkwürdigsten Kategorien zu gewinnen!“
Martin Daßinnies
NoDogma Freigeist Kurzfilmfestival 9. Oktober ab 18 Uhr, Tacheles, Eintritt frei