Musik-Film-Marathon im Filmtheater Die Kurbel


Filmszene: "Don´t Look Back"

Filmszene: "Don´t Look Back"

Ein ambitionierter Lauf

Der Tonfilm als audiovisuelles Medium profitiert aus jener sinnlichen Verbindung zwischen Bild und Ton. Werke jedoch, welche sich vornehmlich mit der Thematisierung von Musik auseinandersetzen, sind in der Minderheit. Festivals, die eine ganze Reihe von Filmen über Musik in den Vordergrund rücken – eine Besonderheit. Die Veranstalter Helma Schleif und Andreas Malliaris haben dies erkannt und den Musik-Film-Marathon mit einem hochwertig kurartierten Film- und Veranstaltungsprogramm ins Leben gerufen.

Vom 28. März bis 10. April steht das Charlottenburger Traditionskino „Die Kurbel“ ganz im Zeichen des Musikfilms. 14 Tage lang werden rund vierzig Filme gezeigt, deren Entstehungsdatum einen Bogen von den 50er Jahren bis in die Gegenwart schlägt. Reflektiert werden die Entwicklungen der modernen Filmsprache ebenso, wie die alle Genre umfassende Arbeit an der Musik, ihre Produktionsbedingungen und Wirkungsgeschichte. Der Musik-Film-Marathon zeigt einen internationalen Querschnitt aus Europa, Indien, Südamerika, Afrika und den USA, welcher zahlreiche Erstaufführungen, Raritäten und Kleinode umfasst.

So eröffnet das Festival mit der Ausschwitz-Oper „Die Passagierin“ unter der Regie von Felix Breisach und musikalischer Untermalung der gleichnamigen Oper von Mieczyslaw Weinberg – und endet mit dem indischen Film „Jalsaghar/Das Musikzimmer“ von Satyajit Ray aus dem Jahre 1958, der die Dekadenz indischer Aristokraten und das Wesen bengalischer Musik audiovisuell einfängt. Nur ein kleines Beispiel für die kontrastierende Anordnung des Programms, welches mit Protagonisten wie Frank Zappa („The Yellow Shark„, „Frank Zappa: Phase II – The Big Note„), Cathy Berberian („Music Is The Air I Breathe. Cathy Berberian 1925-1983„), Mikis Theodorakis („Mikis Theodorakis. Komponist„), Duke Ellington („Daybreak Express„), Bob Dylan („Don’t Look Back„), Joseph Beuys („Ludwig Van„), Don Ellis („Electric Heart: Don Ellis. The Man, His Times, His Music„), Jimmy Page, The Edge und Jack White („It Might Get Loud„) – um lediglich einige zu nennen – an Facettenreichtum und Anspruch eine hohe Messlatte ansetzt. Viele Vorführungen finden zudem in Anwesenheit der jeweiligen Filmschaffenden statt.

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