5. Festival des Spirituellen Films im Gotischen Saal

Glauben ist nicht Wissen


Filmszene: "The Fountain"

Filmszene: "The Fountain"

Spiritualität ist nicht gleichzusetzen mit Religion. Spiritualität ist schon gar nicht gleichzusetzen mit Wissenschaft, zumindest nicht im rationell-empirischen Sinn. Spiritualität ist wohl eher eine Form von individueller Erkenntnis, die einem Glaubensbekenntnis entstammt und damit eine metaphysische Sichtweise auf die Welt vorausetzt. Dem einen sind Spiritualisten wohlmeinende Schwärmer einer nicht greifbaren Idee, dem anderen sind sie Fundament und Glaubensbereiter. In diesem Sinne fasst das Festival des Spirituellen Films, das in diesem Jahr vom 4. bis 6. November im Gotischen Saal in Kreuzberg stattfindet, Spielfilme und Dokumentationen zusammen, die der spiritistischen Weltsicht auf den unterschiedlichsten Ebenen begegnen und sie beschreiben.

Eröffnet wird das Festival am Freitag von Ute Gebhardts Dokumentation „Die Klinik der Schamanen„, in der es um die Erkundung der traditionellen Heilkünste sibirischer Schamanen geht. Die Dokumentation „Heilen – Der Spirituelle Heiler João“ befasst sich ebenfalls mit den ungewöhnlichen Fähigkeiten eines Menschen. Bekannt als „John of God“, gilt der Brasilianer João Teixeira de Faria als einer der mächtigsten spirituellen Heiler der Welt, in dessen Heilungszentrum im Dorf Abadiânia an einem einzigen Tag bis zu tausend Menschen einkehren. Niemand wird dort abgewiesen, egal ob gläubig oder skeptisch. Für seine Arbeit verlangt João kein Geld. Regisseur David Unterberg nähert sich mit objektivem wie unerschrockenem Blick dem Schaffen eines Mannes, der von sich selbst sagt, er sei lediglich ein Instrument, das die Kräfte des Glaubens, der Liebe und der gütigen spirituellen Wesen nutzt.

1 2