Fantasy Filmfest-Macher Andreas Bernauer

Grenzerfahrungen und Bilderwut


Bei manchem Film hilft nicht mal dieser Satz: "Ist doch eigentlich nur ein Film, bitteschön.", Foto: privat

Bei manchem Film hilft nicht mal dieser Satz: "Ist doch eigentlich nur ein Film, bitteschön.", Foto: privat

Die Geschichte um den Münchner Andreas Bernauer und das Fantasy Filmfest ist verdammt lang und  von einer tiefen Freundschaft zu seinem Berliner Kollegen Rainer Stefan geprägt, aber „eigentlich ganz schnell erzählt“. Nachdem Bernauer Mitte der 90er Jahre seinen Job bei Sony Home Entertainment aufgegeben hatte, kam direkt die Anfrage von Rosebud Entertainment. Dort suchte man händeringend nach neuen Mitarbeitern, die den Erfolg des Fantasy Filmfestes weitertragen und ausbauen sollten. Die schwierige Frage „Wie kann es laufen, wenn man für einen guten Freund fest arbeitet?“ war anfangs eine Hürde, die Bernauer dann aber mit Freude genommen hat. Und das es nach 17 Jahren immer noch funktioniert, erfüllt die Stimme des PR-Mannes mit hörbarem Stolz.

Dabei hat wohl keiner der Beteiligten damals gedacht: „Das machen wir bis an unser seliges Ende“, denn am Anfang der mittlerweile 26 Jahre langen Historie des Festivals stand eigentlich nur die simple Idee, so ein Genrefestival mal auszuprobieren. Inzwischen ist auch der ursprüngliche Slogan verschwunden, denn „Science-Fiction, Horror und Thriller“ sind Genremarkierungen, die man im Laufe der Zeit nicht mehr setzen wollte und konnte, bietet das Reich der Fantasie doch so viel mehr, was sich schlichtweg nicht kategorisieren lässt. Es gibt keine spezielle Philosophie hinter dem Fantasy Filmfest, davon ist Bernauer überzeugt, aber offenkundig ein Publikum, das weiß, was es sehen will, „gute Entscheidungen trifft und unser Angebot entsprechend honoriert“.

Bernauer räumt aber genauso ein,  dass der Geschmack von Festivalleitern und Besuchern nicht immer zwingend deckungsgleich sein muss: „Dadurch, dass man selbst seit 100 Jahren ins Kino geht und glaubt, zu wissen, was einen langweilt, was es Neues zu entdecken gibt und was irgendwie wertvoll ist“, muss die Programmauswahl eines Festivals noch längst nicht immer ins Schwarze treffen. Vor ein paar Jahren kamen Vorwürfe seitens der Fans, man hätte zu viele französische Thriller gezeigt, ein von Bernauer und Kollegen geschätztes Genre „mit viel Potenzial“. Umgedreht hat das Fantasy Filmfest aber natürlich auch jedes Jahr Beiträge zu bieten, mit denen der Profi sich weniger identifizieren kann.

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