7. British Shorts in Berlin

Extravagante Filmvisionen aus Großbritannien


Steht in der Tradition des absurden britischen Humors: "Cool Unicorn Bruv" von Ninian Doff. (c) British Shorts

Steht in der Tradition des absurden britischen Humors: "Cool Unicorn Bruv" von Ninian Doff. (c) British Shorts

Seit nunmehr sechs Jahren stellt das Kurzfilmfestival British Shorts unter Beweis, dass die britische Filmszene weit mehr als skurrile Komödien und deprimierende „Kitchen Sink„-Dramen parat hält. 2014 lädt der Lichtspielklub vom 17. bis 20. Januar wieder mit einem abwechslungsreichen und spannenden Filmprogramm aus dem vereinigten Königreich ein internationales Publikum ins Sputnik Kino, das Ballhaus Ost und das Filmkunst 66 ein. Vertreten sind dabei sowohl Filme, die mit prominenten Namen und Auszeichnungen aufwarten, als auch innovative Werke von Nachwuchsfilmern, die ohne großes Budget den Zuschauer in ihren Bann ziehen. Abgerundet wird das ganze durch eine Retrospektive zum mittlerweile zehnjährigen Bestehen der Produktionsfirma Warp Films und einem umfangreichem Rahmenprogramm mit Workshops und Konzerten.

Weiterlesen: Unser Bericht „Über kurz oder lang bei den Briten“ aus dem letzten Jahr.

Warp Films hat sich in der vergangenen Dekade von einem audiovisuellen Ableger des bekannten Sheffielder Musiklabels Warp Records zu einer aufregend eigenständigen Produktionsstätte gemausert. Die extravaganten Filmvisionen sind regelmäßig auf den bedeutenden Filmfestivals vertreten und verdeutlichen, warum Großbritannien aktuell zu den bedeutendsten europäischen Filmländern zählt. Beim British Shorts werden einige repräsentative Kurzfilme aus der Firmengeschichte aufgeführt. Dazu zählen sowohl die BAFTA-Gewinner „My Wrongs 8245-8249 and 117“ (2003) von „Four Lions„-Regisseur Chris Morris und „Swimmer“ (2013) von der schottischen Filmemacherin Lynne Ramsay („We Need To Talk About Kevin„), als auch die Kollaboration „Dog Altogether“ (2007) von Regisseur Paddy Considine und Schauspieler Peter Mullan, die einen Vorläufer zu dem brutalen Sozialporträt „Tyrannosaur“ (2011) darstellt. Skurril und verstörend wird es mit Chris Cunninghams hyperaktiver Farce „Rubber Johnny“ (2005). Untermalt von Aphex Twins experimentellem Soundtrack führt ein deformiertes Wesen im Rollstuhl darin einen psychedelischen Tanz in einem dunklen Keller auf. Im Anschluss steht der Warp Films-Produzent Ally Gibbs dem Publikum ausführlich Rede und Antwort.

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