Musikvideos bei den 2014er Sehsüchten in Potsdam

Musikvideos als neuartige Song-Bild Konstellationen



Songs und Bilder
Ein wichtiger Aspekt des Videoclips ist sicherlich die Beziehung seiner Bilder zum Songtext. In dieser Hinsicht scheinen sich Rob Savages Aufnahmen zum Song „Took Them Away“ weniger autonom als die vorhergehenden Beispiele zu verhalten. In der Anfangsszene wird quasi jedes Wort des Liedes bebildert, das von der Liebesgeschichte einer Weißen zu einem Schwarzen in einem durchgehenden und sehr gelungenen Chiaro-Oscuro Stil erzählt.

Form und Farbe sind erst in den zwei Animationsfilmen des Programms richtig entfesselt. „G.O.D.“ von Tom Bunker und Nicolas Livesey (Großbritannien) spielt mit graphisch-farblichen Kontrasten. Aus filigranen, Weiß auf Schwarz gezeichneten Fabrikarbeitern quillt plötzlich Farbe. Geometrische Formen werden abgerundet, die eckige Welt wird zu einem Farbknäuel. Weniger psychedelisch anmutend spielt „Reggae“ von Oleksandr Danylenko (Ukraine) mit bunten Fabelwesen in einer Märchenwelt, die mit Ornamenten und viel Liebe zum Detail gestaltet ist.

Last but not least wurde das Publikum mit Rollo Jacksons „World Peace“ und seine an 80er-Jahre Sternchen erinnernde Protagonistin, eine Mulattin mit krausem Haar, in die Entstehungszeit des Videoclips zurückversetzt. Jacksons Bilder erinnern an das ursprüngliche Videomaterial, das damals eine günstige Alternative zum teuren Filmmaterial darstellte und heute für einen perfekten Retro-Look mit digitalen Effekten nachgeahmt wird.

Raphaël Rück

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