Interview mit Toby Ashraf zum neuen Berlin Art Film Festival

"Eine Kampfansage gegen Förderung und finanzielle Abhängigkeiten."


BAFF-PosterIm Rahmenprogramm finden sich Podiumsdiskussionen und auch Partys. Was erwartet die Besucher jeweils – und was darüber hinaus?
Die Panels sollen die Dialoge der Filmgespräche noch weiter vertiefen und Raum für Diskussionen geben. Am Samstag geht es um Sexismus in der Filmindustrie und um Sinn und Unsinn einer Frauenregiequote. Am Sonntag moderiert die Filmemacherin und Filmwissenschaftlerin Brigitta Wagner ein Panel zu anderen filmischen Perspektiven auf die Stadt Berlin. Unter anderem kommen die jungen FilmemacherInnen Julian Radlmaier und Lisa Violetta Gass zu Wort. Gass hat mit „A Promised Rose Garden“ einen Kurzfilm im Programm, der ausschließlich auf vietnamesisch gedreht wurde und von den Konflikten innerhalb der Berliner Disapora erzählt. Die Panels sind kostenlos, ein Spende wäre natürlich toll.
Neben der kleinen Abschlussparty am Sonntag laden wir am Samstag zur großen Festivalparty in den Südblock. Dort werden verschiedene Filme im Loop an die Wand projiziert, u.a. „The Party – Nature Morte“ von Cynthia Beatt (mit Tilda Swinton in der Hauptrolle) und den Film „Alienation“ von Marion Habringer, die auch das Festivalplakat gestaltet hat. Der israelische Tänzer Tomer Zirkilevich hat für das Festival extra eine eigene Choreographie produziert und der großartige Sänger und Performer Princessin Hans spielt ein Konzert. Danach legen vier Berliner DJs auf – es wird wild, I promise.

Weiterlesen: Unser Interview „Ich bin ermüdet von vielen Spielfilmen“ mit Cynthia Beatt.

Festival-Locatiom ist das Fsk. Was zeichnet das Kino als Heimstätte aus?
Das Fsk ist das mutigste Kino der Stadt, insofern passen die Filme perfekt zum Kino. Die Nähe zu sperrigeren Formaten und Experimenten sowie die Tatsache, dass der Kino-eigene Verleih Peripher drei der Festivalfilme damals ins Kino gebracht hat machen das Fsk zum perfekten Festivalort. Die tollen Menschen, die das Fsk betreiben, machen sich seit 25 Jahren für Filmkunst stark, zeigen Filme ausschließlich in den Originalversionen und zeigen stadt- oder sogar bundesweit teilweise als Einzige bestimmte Produktionen. Das Fsk legt genau wie das Berlin Art Film Festival großen Wert auf einen hohen Anteil an Filmemacherinnen (beim Festival sind es 50%) und zeigt ausschließlich außergewöhnliche Filme. Oft gehe ich einfach blind ins Fsk und bereue es nie – selbst wenn ich den Film nicht mochte. Das will schon was heißen und ich hoffe natürlich, dass die Leute das gleiche über die Filme beim Berlin Art Film Festival sagen.

Die Fragen stellte Denis Demmerle.

Das 1. Berlin Art Film Festival findet von 4. bis 7. Dezember im Kreuzberger Kino fsk am Oranienplatz statt.

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