44. Sehsüchte: Das größte Studentenfilmfestival Europas an der Filmuniversität Potsdam „Konrad Wolf“

Sehsüchte 2015: Vielversprechendes vom Filmnachwuchs


sehsüchte_plakat_2015Vom 22. bis 26. April 2015 findet in Potsdam die 44. Ausgabe von Sehsüchte, dem größten europäischen Studentenfilmfestival, statt. Ausgerichtet von der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“ unter der Leitung der Masterstudenten des Bereichs Medienwissenschaft, laufen die Vorführungen in den hauseigenen Sälen der Filmuniversität oder im Kino Rotor auf dem Gelände der filmhistorisch bedeutenden Babelsberg-Studios ab.

Das Festival versteht sich als Plattform für den Austausch zwischen Filmschaffenden und dem Publikum. So lautet das Schlüsselwort in diesem Jahr auch „Echo“. Nachhall und Resonanz eines Filmes machen seine Stärke aus und regen den Willen oder das Bedürfnis an, über ihn zu sprechen. Nach diesem Gesichtspunkt entstand in einer Sichtungszeit, die in Vollzeit ungefähr fünf Wochen entsprechen würde, das Programm des Festivals, das insgesamt 100 Filme umfasst. Ausgewählt aus ungefähr 950 Einsendungen präsentiert das Festival vielversprechende Produktionen internationaler junger Filmemacher. Vertreten sind 28 Länder, wobei die Hälfte der Filme aus Deutschland stammt. Neben den Kategorien Spielfilm lang und Spielfilm kurz haben auch Animation, Dokumentation sowie Musikvideo eine eigene Jury, die verschiedene Preise ausloben wird. Besonders in diesem Jahr sind die Preise für den besten „Sound“ – die „Konrad Wolf“-Filmuniversität bietet im Gegensatz zu anderen Hochschulen eine eigene Studienrichtung Tongestaltung an – und der Preis für das beste Drehbuch. In mehreren Workshops soll zusätzlich das Thema Drehbuch im Gespräch mit arrivierteren Kollegen aus der Filmbranche im Vordergrund stehen.

In der Filmauswahl liegt inhaltlich einerseits ein Schwerpunkt auf sozial-politische Themen. Ausgrenzung, Menschenrechte, Diskriminierung tauchen in vielseitiger Gestalt immer wieder auf. Unterrepräsentiert sind klassische Genre-Filme (einzig „Larp“ aus Polen) oder gar klare Komödien. Andererseits dominiert die filmische Auseinandersetzung mit dem Nukleus Familie. Loyalität, Entfremdung, persönliche Entfaltung und der Druck von außen stehen im Mittelpunkt spannender Beiträge. Da stehen sich beispielsweise der französisch-schweizerische Kurzfilm „Discipline“ (Christophe M. Saber) mit seiner bissigen, aber schlagenden Erziehungssatire und „Totes Land“ (Benjamin Pfohl, Deutschland), der auf emotionalisierende, weitaus sensiblere Art von einer konfliktreichen Mutter-Tochter-Beziehung erzählt, gegenüber.

Teresa Vena

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