Interview mit Johannes Kaltenhauser, Regisseur von „Dreiviertelblut – Weltraumtouristen“


„Dreiviertelblut-Weltraumtouristen“-Co-Regisseur und Kameramann Johannes Kaltenhauser. © Südkino

Der Dokumentarfilm „Dreiviertelblut-Weltraumtouristen“ von Marcus H. Rosenmüller und Johannes Kaltenhauser ist in den deutschen Kinos angelaufen. Wir haben an den Filmemacher, Kameramann und Produzenten Johannes Kaltenhauser, der die titelgebende bayerische Folk-Volksmusik-Band porträtiert, ein paar Fragen zum Film gestellt. Für alle, die die Band noch nicht kannten, bietet der Film einen charmanten und eindrücklichen Einblick in eine humorvoll-melancholisch geprägte Musik. Kaltenhauser spricht von seiner persönlichen Verbindung damit, von der künstlerischen Herausforderung mit dem Film und der Musik als verbindendes Glied zwischen den Generationen.

Wann und wie begann die Arbeit am Film?

Marcus H. Rosenmüller – wir kennen uns seit der Filmhochschule – hat mich bei seinen früheren Dokumentarfilmen als Kameramann ins Boot geholt. Das waren zwei sehr schöne Projekte für uns, und eine sehr gute Zusammenarbeit. Und unsere Unterhaltungen drehen sich schon seit wir uns kennen um Themen wie das Wunderbare am Dasein oder das Kreuz mit der Vergänglichkeit. Als er mich gefragt hat, ob wir den nächsten Film als Regie-Duo angehen wollen habe ich mich darüber sehr gefreut. Und als ich dann die Musik von Gerd Baumann und Sebastian Horn hörte, hat sich diese Freude sogar noch gesteigert…

Was verbinden Sie mit der Musik von Dreiviertelblut?

Die Musik spricht mein Herz genauso an wie mein Hirn weil es sich um Fragen dreht, die mich schon immer umtreiben.
Und in ihrer Poesie und Kraft fühle ich mich irgendwie aufgehoben und verstanden, wenn man das so sagen kann…

Den Film in schwarz-weiß zu drehen, passt sehr gut zur etwas melancholischen Retro-Haltung und Ästhetik der Band. War das von Anfang so geplant?

Wir hatten sehr früh das Gefühl, dass Schwarzweiß die passende „Nichtfarbe“ für diesen Film sein kann und ich denke nach wie vor, dass die Entscheidung die richtige war. Es gab mal die Überlegung die Konzerte in Farbe zu zeigen und den „Dokumentarischen Teil“ in Schwarzweiß, aber da haben wir uns zusammen mit unserem Cutter Peter König schnell wieder davon verabschiedet.

Welche Tabuszenen oder -bereiche haben die Bandmitglieder festgelegt, die nicht im Film vorkommen durften?

Keine Tabus – alles kann, nichts muss…

Mit persönlichen Bemerkungen sind die Musiker recht sparsam. Es ist nicht störend, im Gegenteil. Aber war es auch Teil des Konzepts oder von den Musikern so erwünscht?

Es ging Marcus und mir in erster Linie um die Sicht der beiden auf die Welt und auf unser Dasein…

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