66. Berlinale: „Des nouvelles de la planète Mars“ („News from planet Mars“) von Dominik Moll


Jérôme (Vincent Macaigne) verlangt von Philippe (François Damiens), sich als Vegetarier auszugeben. © Michael Crotto

Jérôme (Vincent Macaigne) verlangt von Philippe (François Damiens), sich als Vegetarier auszugeben. © Michael Crotto

Auf zum Mars

Philippe Mars (François Damiens) arbeitet seit Jahren als Informatiker in der gleichen Firma. Als ihn sein Chef, der vor allem Philippes diplomatisches Gespür sehr lobt, für ein neues Projekt einteilt, findet er sich dem chaotischen und eigenwilligen Jérôme (Vincent Macaigne) gegenüber. Im Gegensatz zu Philippe wirkt er alles andere als ausgeglichen. Zu schaffen macht ihm beispielsweise, dass  seine Traumfrau, eine Fernsehnachrichtensprecherin, nichts von ihm wissen will – sie kennt ihn schließlich auch nicht. Das sei die einzige Frau, der er nämlich gerne Kinder machen möchte.

Jérôme fühlt sich von seinem Vorgesetzten missverstanden und gerät beim blossen Gedanken an dessen vermeintliche Unfähigkeit dermaßen in Rage, dass ihn nur das Berühren einer Beilklinge, die er ständig bei sich trägt, berühigen kann. Einmal ist die Wut allerdings so groß, dass er mit dem Beil den Schreibtisch samt Computer des Chefs kurz und klein hakt. Im Wahn wirft er die Waffe dem hereinkommenden Feindbild entgegen, der sich glücklicherweise ducken kann. Nicht so viel Glück hat Philippe, der dahinter steht und dem das Beil ein Ohr abtrennt.

Nach der Annähoperation wieder zu Hause angekommen, erwarten Philippe dort seine überambitionierte Tochter (Jeanne Guittet) und sein zum Vegetarismus konvertierten Sohn (Tom Rivoire), mit denen er scheinbar wenig gemeinsam hat, am wenigsten den Humor. Während sich Philippe vor den Marx Brothers vor Lachen krümmt, können die Kinder kein Verständnis dafür aufbringen. Plötzlich steht dann auch noch Jérôme vor der Tür, der aus der psychiatrischen Klinik geflohen ist und um Unterschlupf bittet. Als dieser seine Freundin (Veerle Baetens), die er in der Klinik kennengelernt hat, zum Essen einlädt und Philippes Schwester ihren Hund in der Wohnung des Bruders deponiert, scheint das Chaos komplett.

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