„Zwischen Welten“ von Feo Aladag


Foto: Bjoern Kommerell,  Independent Artists Filmproduktion

Ein Weg zur Verständigung – Tarik dolmetscht für den deutschen Soldaten Jesper. Foto: Bjoern Kommerell, Independent Artists Filmproduktion

Uns trennen Welten

Mit Bahnübergängen verhält sich es auf der Welt überall gleich: Man sollte beim Überqueren aufpassen, nicht allzu zügig fahren – aber auch nicht zu schnell. Sie trennen die Orte, manchmal die Welten. Sie eignen sich also hervorragend als Metapher. Feo Aladag bezieht sich in „Zwischen Welten“ sehr eindrücklich auf Übergänge. Ihre Helden reisen von einer Seite auf die andere. Hin und zurück. In die alte und die neue Ordnung – ein Afghanistan mit westlichen Werten und eines, das in der Tradition verharrt.

Die Helden des Films heissen Jesper, ein deutscher Soldat, der den Tod seines gefallen Bruders verwinden muss, und Tarik, der als Dolmetscher für die stationierten deutschen Soldaten arbeitet. Tarik ist ein offener, interessierter, junger Mann. Seine Schwester studiert. Beide erhoffen sich eine Zukunft außerhalb Afghanistans. Jesper kommt als Soldat in ihr Land – als eine Art Helfer mit der Waffe im Anschlag.

Vor Ort soll er als Führungsoffizier mit seiner Einheit ein Dorf vor Taliban-Kämpfern schützen. Hier trifft er auf Tarik, der in seiner Rolle als Dolmetscher und aufgrund seiner Nähe zu den Deutschen Anfeindungen ausgesetzt ist. Zwischen beiden entwickelt sich eine emotionale Ebene. Jesper will sich nicht der militärischen Ordnung unterwerfen und nähert sich den Menschen vor Ort an. Tarik sieht in dem Deutschen die Chance, an ein Visum zu gelangen.

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