„Coconut Hero“ von Florian Cossen


Der junge Mike Tyson (Alex Ozerov) kämpft mit den Tücken seines jungen Lebens. Er feierte seine Premiere beim 33. Filmfest in München.(c) Filmfest München

Der junge Mike Tyson (Alex Ozerov) kämpft in „Coconut Hero“ mit den Tücken seines jungen Lebens. Er feierte seine Premiere beim 33. Filmfest in München.(c) Filmfest München

Die Leiden des jungen Mike Tyson

Im kanadischen Faintville bereitet der Teenager Mike Tyson (Alex Ozerov) akribisch seinen Suizid vor. Missverstanden von der Mutter (Krista Bridges), früh verlassen vom Vater (Sebastian Schipper) und dauer-gehänselt von den idiotischen Mitschülern hat der Junge genug von seinem Leben.
Er legt sein Kinderzimmer mit Folie aus, um keine Sauerei zu hinterlassen, erinnert die Mutter via Brief an das Füttern des Goldfischs und gibt sogar im Lokalblatt eine Todesanzeige auf, ehe er die Schrotflinte am Kopf ansetzt und abdrückt.

Zu sich kommt er allerdings nicht im Himmel, wie es das helle, gleißende Licht ihn erst glauben lässt, sondern im Krankenhaus. Wider aller Wahrscheinlichkeiten hat er überlebt, unmöglich – aber doch nicht unwahrscheinlich, denn kurz darauf erfährt er, dass die Waffe mit Platzpatronen geladen war. Sein Unglück währt nur kurz, bei der Untersuchung seines Kopfes entdecken die Ärzte einen Nuss-großen Tumor. Dieser könnte operativ entfernt werden, aber Mike denkt gar nicht daran. Im Gegensatz zu seinem boxenden Namensvetter ist er kein Kämpfer und wähnt sich seinem Ziel näher als zuvor.

Das Filmplakat. (c) Filmfest München

Das Filmplakat. (c) Filmfest München

Allerdings wird aufgrund der sich häufenden Vorfälle Mikes das Jugendamt auf ihn aufmerksam, weshalb dm Jungen dringend eine Therapie angeraten wird. Zwischen all den Senioren, die sich in Miranda (Bea Santos) Bewegungsgruppe tummeln, fühlt er sich nicht fremder als sonstwo in seinem bald endenden Leben, weshalb er das Ganze über sich ergehen lässt. Er baut sogar eine freundschaftliche Beziehung zu der älteren Miranda auf, die ihn aus unerklärlichen Gründen ins Herz schließt.

Als auch noch der in Deutschland vermutete Vater auftaucht und sich sogar bald um Mike zu bemühen scheint, keimt für einen Moment die Idee auf, dass Mike doch noch ein ganz normales Leben führen könnte…

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