„Coconut Hero“ von Florian Cossen


"Coconut Hero"-Regisseur Florian Cossen. (c) Filmfest München

„Coconut Hero“-Regisseur Florian Cossen. (c) Filmfest München

Regisseur Florian Cossen liefert gemeinsam mit seiner Drehbuchautorin Elena von Saucken mit „Coconut Hero“ einen wundervollen Indie-Film ab, der abgesehen von seinem Titel nahezu alles traumwandlerisch richtig macht. Die Figuren sind grandios besetzt, die kanadische Provinz bietet Schauwerte und Anknüpfungspunkte gleichzeitig. Das Spektrum des Humors reicht vom Schenkelklopfer bis zum leisen Zwischenton, die Musik fungiert mal als kommentierende Stimme und dann wieder als dezenter Verstärker der Emotion. Der Zuschauer leidet mit dem jungen Anti-Helden, der doch unbedingt merken muss, was das Leben zu bieten hat.

Das Duo Cossen und von Saucken lässt ihre Zuschauer in den richtigen Momenten nahe ran, während sie an anderer Stelle den Fortgang der Szenen der Fantasie des Betrachters überlassen. Die Bilder dieser Coming-Of-Age-Geschichte wirken frisch und die Figuren verändern sich konsequent nur um Nuancen, was sie unheimlich glaubwürdig erscheinen lässt.
Ganz nebenbei bekommen Kirche, Kleinstadt, Schule, Ärzte und Eltern Gelegenheit, sich selbst vorzuführen und bloß zu stellen.

Cossen übertrifft mit „Coconut Hero“ die Erwartungen, die sein Vorgänger „Das Lied in mir“ weckte. Er legt einen Indie-Film hin, der in englischer Sprache und für ein internationales Publikum gedreht wurde – und dieses finden wird. Diese kleine Perle will entdeckt werden. Sie wird Cossen und seinem Cast viele Türen weit aufstoßen.

Denis Demmerle

Coconut Hero„, Regie: Florian Cossen, DarstellerInnen: Alex Ozerov, Bea Santos, Krista Bridges, Sebastian Schipper, Jim Annan, R.D. Reid, Udo Kier, Kinostart: 13. August 2015, auf DVD ab 11. Februar 2016

 

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