„Cosmos“ von Andrzej Żuławski


"Cosmos" ein Höhepunkt de 2. Woche der Kritik. © alfama films

„Cosmos“ ein Höhepunkt de 2. Woche der Kritik. © alfama films

Ein „Cosmos“ für sich

Andrzej Żuławski ist vor wenigen Tagen gestorben – das hat man im Kopf, als man in den Kinosesseln des Hackesche Höfe Kinos versinkt und die Organisatoren der Woche der Kritik dazu einladen, sich dem Film des polnischen Regisseurs ohne die aktuellen biografischen Geschehnisse zu nähern. Das Kino war voll, trotz der frühen Uhrzeit, um 12 Uhr am Sonntagmorgen. Es war die zweite Festivalvorführung von „Cosmos“ nach der Premiere auf dem Filmfestival in Locarno 2015, wo der Film mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet wurde. Versuchen wir das also und weichen den „hard facts“ erst mal aus: Sowohl zu Andrzej Żuławski als auch zu Witold Gombrowicz, dessen Roman „Cosmos“ von 1965 die Vorlage für den Film lieferte.

Fangen wir vielleicht hiermit an: „Cosmos“ hat durchaus das Zeug zu einem Kultfilm. Die surreal-grotesken Szenen in der schrägen Szenerie, die aufwändige Ausstattung, die überzeichneten Charaktere – großartig gespielt von u.a. Jean-François Balmer, Jonathan Genet, Sabine Azéma, Victoria Guerra: das absurd-tiefgründige, wilde Treiben von „Cosmos“ bleibt in Erinnerung.

Worum es geht? Zwei junge Männer, Witold (Jonathan Genet) und Fuchs (Johan Libéreau), fahren aufs Land, um sich von ihren Verpflichtungen (ein Job in der Modebranche, ein Jurastudium) zu erholen. Sie landen in einer Pension, die sich schnell als anziehend und gruselig gleichzeitig entpuppt. Bald ist gefühlt jeder in jeden verliebt, es geschehen mysteriöse Todesfälle und im Laufe des Film spitzen sich die Geschehnisse zu.

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